Wappen der K.Ö.St. V. Sternkorona Hall in Tirol. Archiv der Sternkorona Dr. Paul Torggler Innsbruck. Dr. Gottfried Jenewein (1877 - 1941)Helmut Wopfner, Dr. Gottfried Jenewein, in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.27. Gottfried Jenewein wurde am 25. August 1877 in Imst/Tirol geboren. Er war Mitglied bei der noch im Geheimen bestehenden Sternkorona (seit 1895) in Hall in Tirol . Nach der Matura am Kaiser Franz-Josef-Gymnasium (Franziskaner Gymnasium) in Hall in Tirol studierte er Rechtswissenschaften in Innsbruck. Er arbeitete als Oberlandesgerichtsrat in Innsbruck. Als Vorsitzender Richter führte er zahlreiche Prozesse gegen illegale Nationalsozialisten, beispielsweise wegen Sprengstoffattentaten. Deswegen wurde er sofort nach der NS-Machtübernahme 1938 inhaftiert. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er nach drei Wochen entlassen, aber hernach zwangsweise, das hieß ohne Bezüge in den Ruhestand versetzt. Er verstarb am 25. September 1941 an Herzversagen. Sein Sohn, Theo Jenewein (1919-1945), wurde ebenfalls politisch verfolgt und verhaftet. Während seiner Studienzeit wurde er in die Wehrmacht eingezogen. Von 1941 bis 1942 war er in Landsberg wegen Hochverrats inhaftiert. Nach seiner Freilassung wurde er in verschiedene Kriegsgebiete entsandt, darunter Frankreich, Norwegen und Russland. Tragischerweise verlor er im Jahr 1945 sein Leben am Warka-Brückenkopf in Russland während der Weichsel-Oder Operation. Dr. phil. Gottfried Pfeifauf (1913 – 1964) Helmut Wopfner, Dr. phil. Gottfried Pfeifauf, in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S. 145. Dr. Gottfried Pfeifauf wurde am 21. Juni 1913 in Görz/Habsburg-Monarchie, (slowenisch Gorica, furlanisch Gurize/ ist heute eine italienische Stadt am Isonzo im Nordosten Italiens in der Region Friaul-Julisch-Venetien) geboren. Er besuchte das Franziskaner Gymnasium in Hall in Tirol, wo er 1932 der Sternkorona beitrat. Nach der Matura studierte er im Lehramt die Fächer Latein und Germanistik in Innsbruck. Das Studium beendete er mit Dr. phil. im Jahr 1938. Er wurde nach der Lehramtsprüfung 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Beim Einsatz an der Eismeerfront (Nordnorwegen und Finnland) wurde er schwer verwundet und kehrte nach langem Lazarett Aufenthalt nach Hall in Tirol zurück. Im Schuljahr 1944/45 begann er seine Lehrtätigkeit an der Oberschule für Jungen und Mädchen in Hall. Im März 1945 schloss er sich der Widerstandsgruppe um Anton Haller an. Dr. Matthias Pahle (1922- 1953) Helmut Wopfner, Dr. Matthias Pahle, in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.119. Matthias Pahle wurde am 12. Oktober 1905 in Brixlegg/Tirol geboren. Er besuchte das Franziskaner-Gymnasium in Hall in Tirol, wo er Mitglied der Studentenverbindungen Sternkorona und Nibelungia wurde. Nachdem er sein Abitur abgeschlossen hatte, begann er sein Jurastudium in Innsbruck. Noch bevor er sein Studium beendete, trat er in den Finanzdienst in Innsbruck ein. Dr. Matthias Pahle wurde vom 13. März 1938 bis zum 12. April 1938 im Polizeigefängnis in Innsbruck in Schutzhaft genommen. Nach seiner Freilassung verlor er seine Arbeitsstelle. Er schloss sich dem ersten Widerstandskreis in Hall an, der von Dr. Walter Krajnc, Martin Berger sowie Michael und Peter Zwetkoff gebildet wurde. Später, als er zur Wehrmacht eingezogen wurde, beteiligte sich Matthias Pahle am militärischen Widerstand in Landeck und Innsbruck. Er kämpfte vor dem Rathaus von Innsbruck gegen SS-Einheiten während der Befreiung der Stadt. Nach dem Ende der NS-Herrschaft kehrte er in den Finanzdienst zurück. (siehe Blogeintrag Dr. Matthias Pahle) Foto Postgebäude in Hall in Tirol. Privatarchiv Walder Hall in Tirol. Josef Dosch (1907- 1955)Vermutlich trat Josef Dosch am 27. Januar 1907 der Sternkorona in Hall bei. Er hatte seinen Wohnsitz in Hall in Tirol und war als Postbeamter im dortigen Postamt tätig. Seine Weltanschauung war geprägt von katholisch-monarchistischen Idealen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Familie Dosch von der Gestapo verfolgt, was zu mehreren Hausdurchsuchungen führte. Dennoch schloss sich Josef Dosch dem monarchistischen Widerstandskreis unter der Leitung von Graf Bernhard Stolberg zu Stolberg (siehe Blogeintrag Monarchistischer Widerstand in Hall in Tirol) an. Sein Sohn, Anton Dosch, entschloss sich aufgrund der ständigen Schikanen seitens der Gestapo dazu, sich zur Wehrmacht zu melden. Nach seiner Verwundung auf dem Schlachtfeld und seiner Rückkehr nach Hall in Tirol schloss sich Anton Dosch der Widerstandsgruppe um Anton Haller an. Am entscheidenden Tag, dem 3. Mai 1945, führte er den Aufstand im östlichen Teil der Stadt Hall in Tirol an. (siehe Blogeintrag Anton Dosch) Martin Berger (1885 – 1953) Helmut Wopfner, Berger Martin, in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S. 57. Martin Berger wurde am 14. Oktober 1885 in Höhnhart im Bezirk Braunau in Oberösterreich geboren. Er absolvierte seine schulische Ausbildung am Franziskaner Gymnasium in Hall in Tirol und trat am 10. Mai 1905 in den Orden der Sternkorona ein. Nachdem er sein Abitur abgeschlossen hatte, begann er ein Jurastudium in Innsbruck. Allerdings brach er sein Studium ab und entschied sich stattdessen für eine Karriere im Rechnungsdienst der Post. Martin Berger zählte zu den Menschen aus Hall in Tirol , die bereits vor 1938 ihre Ablehnung der nationalsozialistischen Ideologie offen bekundeten. Bereits ab März 1938 engagierte er sich aktiv in einem der ersten katholischen Widerstandskreise, dem auch sein Stiefsohn Dr. Walter Krajnc, Dr. Matthias Pahle sowie Peter und Michael Zwetkoff angehörten. Die Gruppe traf sich regelmäßig in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Hall in Tirol, genauer gesagt in der oberen Sakristei der Pfarrkirche. Ab 1938 etablierte sich in Innsbruck ein Widerstandskreis namens "Post". Ab dem Jahr 1943 übernahm TTI Haberditzl die Führung dieser Gruppe. Sie arbeitete eng mit anderen oppositionellen Gruppen zusammen, sammelte wichtige Informationen und leistete Unterstützung für inhaftierte Mitstreiter. Zwischen 1943 und 1944 wurden viele ihrer Mitglieder zur Wehrmacht eingezogen, was dazu führte, dass Techniker aus dem Fernsprech- und Telegrafenbauamt einsprangen, um die Aktivitäten aufrechtzuerhalten. Die vorrangige Aufgabe der Gruppe bestand darin, die Kommunikationsanlagen zu warten und vor der Zerstörung durch die Wehrmacht zu schützen, als die amerikanischen Truppen sich näherten. In der Zeit spielte Martin Berger eine entscheidende Rolle, indem er österreichische Soldaten und Fahnenflüchtige in die Berglager rund um Innsbruck brachte, um den Widerstand zu organisieren. Zusätzlich schloss er sich der Widerstandsgruppe von Anton Haller und Dr. Viktor Schumacher in Hall an. Nach dem Ende des Krieges setzte Berger seine Tätigkeit im Rechnungsdienst der Post bis zum Jahr 1950 fort und trat dann als Postrechnungsdirektor in den Ruhestand. Dr. jur. Karl Griesser (1911 – 1985)Helmut Wopfner, Griesser Karl, in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.133. Karl Griesser wurde am 18. Jänner 1911 in Ötz/Tirol geboren. Nach dem Besuch des Franziskaner Gymnasiums in Hall, studierte er Rechtswissenschaften an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. Nach seiner Promotion arbeitete er zunächst bei einem Rechtsanwalt und wechselte darauf in den Gerichtsdienst. Nach dem Anschluss wurde er nach einer Hausdurchsuchung von der Gestapo inhaftiert und im Jahr 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Nach seiner Verwundung kam er zurück ins Ötztal/Tirol und betätigte sich dort aktiv bei der Widerstandsgruppe um Hubert Sauerwein. Am 3. Mai 1945 wagte sich Dr. Griesser, Jakob Schmid und Erwin Haid ins SS-Lager nach Schlatt, um wegen der Übergabe zu verhandeln. Sie wurden von SS festgenommen und nach Umhausen gebracht. Das Auto wurde von der Widerstandsgruppe um Gend. Insp. Johann Köll angehalten und die drei Widerstandskämpfer konnten befreit werden. Ernst Hundegger (1906 – 2001)Ernst Hundegger wurde im Jahr 1939 zur Wehrmacht eingezogen und fand Verwendung in Norwegen. Dort gründete er die CV-Gruppe Kirkenesia. Zurückgekehrt nach Tirol betätigte er sich bei der österreichischen Widerstandsbewegung von Dr. Karl Gruber. Er wurde im Jahr 1945 als Gebietsführer für das westliche Mittelgebirge eingesetzt. Dr. jur. Karl Hundegger (1901 – 1984) Helmut Wopfner, Dr. jur. Karl Hundegger, in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S. 214. Karl Hundegger wurde am 16. November 1901 in Innsbruck/Tirol geboren. Er arbeitete als Verwaltungsjurist in Landeck und später für die Tiroler Landesregierung, Abteilung Staatsbürgerschaft und Personalwesen. Dr. jur. Karl Hundegger wurde bei der NS-Machtübernahme 1938 verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach einem Jahr Haft kam er frei. Er fand eine Anstellung in Lienz/ heute Osttirol (Gau Kärnten 1938–1945) und schloss sich der dortigen Widerstandsbewegung an. Dr. jur. Rupert Mayer (1904 – 1976) Rupert Mayer schloss sich einer Widerstandsgruppe in Salzburg/Österreich an, die im Jahr 1944 denunziert und verhaftet wurde. Die Mitglieder des Widerstands wurden wegen Hochverrat, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung angeklagt. Zu einem Urteil kam es aufgrund des Endes der nationalsozialistischen Herrschaft nicht mehr. Dr. jur. Adolf Platzgummer (1893 – 1951) Helmut Wopfner, Platzgummer Adolf, in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.80. Adolf Platzgummer wurde am 1. November 1893 in Telfs/Tirol geboren. Er besuchte das Franz-Josef-Gymnasium in Hall in Tirol und trat am 15. Oktober 1911 der Sternkorona bei. Als der Erste Weltkrieg (1914–1918) ausbrach, meldete er sich freiwillig zur Armee und diente beim Tiroler Kaiserjägerregiment in verschiedenen Frontabschnitten, darunter Galizien, die Karpaten, am Isonzo und in Südtirol. Während seiner Studienurlaube schaffte er es, sein Jurastudium abzuschließen und 1918 seinen Doktortitel in Jura zu erlangen. Nach seinem Rechtspraktikum arbeitete er als Richter in Silian, Hofgastein und Silz (Österreich). Ab dem Jahr 1919 war er Mitglied der Christlichsozialen Partei (CSP) und schloss sich 1933 der Vaterländischen Front (VF) an. Ab 1934 wurde er als Vertreter des Öffentlichen Dienstes in den Tiroler Landtag berufen. Allerdings wurde Platzgummer aufgrund politischer Gründe im Jahr 1938 beim Anschluss vom Dienst suspendiert und in den dauernden Ruhestand mit halbierten Bezügen versetzt. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurde er zweimal inhaftiert. Bei einer dritten drohenden Verhaftung nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 floh er nach Gries im Ötztal und schloss sich dort der örtlichen Widerstandsgruppe an. Sein Sohn spielte ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Verhinderung der Sprengung von Brücken, darunter die Ötztaler Achbrücke am 3. Mai 1945. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Platzgummer in den Tiroler Landtag und in den Nationalrat gewählt. Er verstarb am 17. Juni 1951 in Hall in Tirol. Dr. phil. Josef Fink (1894-1973) Foto Dr. Josef Fink. Online unter, {https://www.parlament.gv.at/person/329}, (Stand 11.12.2023) Josef Fink besuchte das Franziskaner Gymnasium in Hall in Tirol und wurde 1911 bei der Sternkorona rezipiert. Nach der Matura begann er ein Studium der Geschichte und Geografie an der Universität in Innsbruck. Diese schloss er im Jahr 1918 mit Dr. phil. und der Befähigung zum Lehramt in beiden Fächern ab. An der Universität Innsbruck wurde er bei der Tirolia aktiv. Die akademische Studentenverbindung Tirolia Innsbruck (AKV Tirolia) gehört ebenfalls zu den katholischen Tiroler Verbindungen.
Dr. Josef Fink bewahrte seine anti-nationalsozialistische Einstellung während des Dritten Reiches. Er wurde 1939 verhaftet und konnte mit Hilfe seines befreundeten Arztes Dr. Emil Sailer zunächst weiterer Verfolgung entgehen. Dennoch wurde er nochmals im Herbst 1944 diesmal im KZ-Reichenau bei Innsbruck inhaftiert. Er überlebte die nationalsozialistische Herrschaft und wurde von der ÖVP in den Nationalrat entsandt. Er war vom 8.11. 1949 bis zum 14. 12. 1962 Nationalrat. Seine berufliche Tätigkeit erstreckte sich auf den Gastbetrieb und die Landwirtschaft "Volderwildbad" und sein Sägewerk. Nach 1945 wurde er Obmann der Sektion Fremdenverkehr in der Tiroler Handelskammer, sowie Vorsteher der Fachgruppe Sägeindustrie in der Tiroler Handelskammer, Präsident der Bundessektion Fremdenverkehr der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft und Vorsteher Stellvertreter der Fachgruppe Sägeindustrie der österreichischen Sägeindustrie. (siehe eigener Blogeintrag Dr. Greiter, Dr. Kneussl und Dr. Fink)
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