Foto Dr. Bruno Kaulbach. Wikipedia. Die freie Enzyklopädie. Online unter: By Assumed to be family member, photo taken in family garden - Family photo subsequently cropped, enhanced and provided by heirs of B Kaulbach, Public Domain, <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42093253">Link</a> (Stand 6. Juli 2024). Dr. Bruno Franz Kaulbach (1880–1963)Hier ist ein Link zu einer Online Biografie von Dr. Bruno Kaulbach: https://www.geni.com/people/Bruno-Kaulbach/6000000022951766907 Dr. Bruno Franz Kaulbach (1880-1963) war ein österreichischer Jurist und Mitglied der Kohn-Familie aus Bennisch/Schlesien-Habsburg Monarchie, (heute Horni Benesov/Tschechien). Er wohnte in Solbad Hall (heute Hall in Tirol) in der Wallpachgasse Nr. 3. Foto: Eingang Haus Wallpachgasse 3 in Hall in Tirol. Privatarchiv Walder Hall in Tirol. Wenigen ist bekannt, dass in Solbad Hall jüdische Einwohner verfolgt und in Konzentrationslager deportiert wurden. Einer dieser Personen war Rechtsanwalt Dr. Bruno Kaulbach, der am 12. August 1943 von der Gestapo in Solbad Hall (Hall in Tirol) verhaftet und am 13. August 1943 ins KZ-Dachau deportiert wurde. Foto: Mahnmal KZ-Dachau. Online unter, ,{ https://pixabay.com/de/photos/konzentrationslager-dachau-mahnmal-1529468/}, (Stand: 7.8.2024) Dr. Bruno Franz Kaulbach wurde am 29. Dezember 1880 als Bruno Franz Kohn geboren. Er war der älteste Sohn von Bernard Kohn (1854-1915) und Hermine Kolban (1861-1939). Die Kohn-Familie gehörte einer kleinen jüdischen Gemeinschaft in der Stadt Bennisch an (heute Horni Benesov, Tschechien), die damals zu Österreich-Ungarn gehörte. Bruno und seine drei Brüder Alfred, Richard und Oskar änderten ihre Nachnamen in den frühen 1900er Jahren in 'Kaulbach'. Zur gleichen Zeit verzichteten sie auf den jüdischen Glauben und konvertierten zum römisch-katholischen Glauben. Bruno Kaulbach schloss sein Jurastudium 1912 an der Universität Wien ab. Im selben Jahr heiratete er Maria Theresia Hinterholzer Meyer (1886-1972), die aus einer angesehenen Geschäfts- und Politikerfamilie in Innsbruck stammte. Ihr Onkel war der Maler und politische Aktivist Edgar Meyer (1853 – 1925). Während des Ersten Weltkriegs diente Dr. Bruno Kaulbach als Oberleutnant in der österreichisch-ungarischen Armee. Für eine Zeit lang lebten Dr. Bruno und Maria Kaulbach in Graz, wo Dr. Kaulbach als Anwalt arbeitete und wo ihre Kinder Martin und Eva geboren wurden. Seit dem Jahr 1935 lebte Dr. Bruno Kaulbach mit seiner Familie in Hall in Tirol. Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus und aufgrund seiner jüdischen Herkunft erkannte Dr. Kaulbach, dass seine Kinder in Gefahr sein würden. Er setzte alles daran, um seine Kinder nach England in Sicherheit zu bringen, wo sie schließlich britische Staatsbürger wurden. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt und konnte nicht mehr als Rechtsanwalt arbeiten. Am 12. August 1943 wurde Dr. Kaulbach von der Gestapo in Innsbruck verhaftet. Er wurde ins Konzentrationslager Dachau überführt und dort als politischer Häftling festgehalten, bis das Lager am 29. April 1945 von den amerikanischen Truppen befreit wurde. Seine drei Brüder und ihre Familienmitglieder wurden von den Nazis während des Holocaust ermordet. Nur Ilse, die Tochter von Richard Kaulbach, entkam in die USA. Fotos: Dr. Bruno Kaulbach. KZ-Karteikarte in Dachau. Online unter, { https://collections-server.arolsen-archives.org/H/Ous_partitions/29/@Maint/ac/fz/oh/001.jpg}, (Stand: 7.8.2024) Dr. Bruno Kaulbach. Online unter, { https://collections-server.arolsen-archives.org/H/Ous_partitions/29/@Maint/ac/ep/jt/001.jpg}, (Stand: 7.8.2024) Dr. Bruno Kaulbach. Online unter, {001-20.jpg} { https://collections-server.arolsen-archives.org/G/SIMS/01010607/0048/56299225/001.jpg}, (Stand: 7.8.2024). Dr. Bruno Kaulbach kehrte nach Ende des Zweiten Weltkriegs nach Solbad Hall zurück und nahm seine Tätigkeit als Rechtsanwalt wieder auf. Im Dezember 1948 sprach Dr. Bruno Kaulbach vor dem amerikanischen Kriegsverbrechergericht in Dachau. Die „Dachauer Prozesse“ fanden von 1945 bis 1948 in der amerikanischen Besatzungszone statt. Es wurden all jene NS-Verbrechen verhandelt, die nicht die Hauptkriegsverbrecher Prozesse von Nürnberg betrafen. Zu ihnen gehören die Konzentrationslager-und Fliegerprozesse. In insgesamt 489 Verfahren mussten sich 1672 Angeklagte verantworten. Den 256 Freisprüchen stehen 1416 Verurteilungen, darunter 426 Todesstrafen gegenüber. Foto Dachauer Prozesse, 7 Richter. Online unter, {https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Military_Tribunal-Dora-Mittelbau.jpeg},{ https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3f/Military_Tribunal-Dora-Mittelbau.jpeg}, (Stand: 7.8.2024). Dr. Bruno Kaulbach erwähnte vor dem amerikanischen Tribunal die Härte und das Leid, das dem Volk von Tirol durch den Nazi-Gauleiter Franz Hofer zugefügt wurde, und deutete an, dass die Amerikaner eine Mitschuld an Hofers Flucht aus dem Internierungslager treffen würde. Bruno Kaulbach starb 1963 in Hall in Tirol. 1979 wurde ihm posthum die Medaille "Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs" von der österreichischen Regierung verliehen, für aktiven Einsatz im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Foto: Ehrenzeichen. Die freie Enzyklopädie Wikipedia. Online unter, {https://www.verwaltung.steiermark.at/cms/bilder/39718/80/75/181/a3bef8fe/EZB%20Befreiung%20Insignie%20CD%207%2023-3.jpg?W=900}, (Stand: 7.8.2024) Verbindung zur Kerry-Familie: Als John Forbes Kerry 2004 für das Präsidentenamt der Vereinigten Staaten kandidierte, war wenig über seine väterliche Abstammung bekannt. Forscher, die vom Boston Globe eingestellt wurden, entdeckten, dass Kerrys Urgroßvater ein jüdischer Brauer namens Benedikt Kohn (1824-1876) aus der österreichischen Stadt Bennisch (heute Horni Benesov, Tschechien) war. Einer von Benedikts Söhnen, Fritz, nahm den Familiennamen "Kerry" an. Im Jahr 1904 verließ Fritz Kerry (John Kerrys Großvater) mit seiner Familie Österreich, um in den Vereinigten Staaten ein neues Leben zu beginnen. Ein weiterer Sohn von Benedikt Kohn war Bernhard Kohn, Bruno Kaulbachs Vater. John Kerry und Bruno Kaulbach waren Cousins ersten Grades entfernt. Die Geschichte des Kaulbach-Zweiges der Familie, die aufgrund des Namenswechsels zuvor unbekannt war, wurde im Herbst 2013 vom Boston Globe enthüllt. Foto: Haus Wallpachgasse 3 in Hall in Tirol - vormals Gasthaus Traube. Privatarchiv K. Walder Hall in Tirol. Heinrich ANDERGASSEN (1908-1946) ein Gestapo Beamter aus Hall in TirolHeinrich ANDERGASSEN versah seinen Dienst bei der Gestapostelle in Innsbruck. Er konnte das Vertrauen des damaligen Dienststellenleiters Kriminal Rat Hilliges gewinnen und erhielt zahlreiche Sonderaufträge. Unter anderem verfolgte er den in Hall in Tirol wohnhaften Magistratssekretär Dr. Ernst Verdross. (siehe Blog Dr. Ernst Verdross) Vermutlich war er auch für die Verhaftung am 12. August 1943 von Dr. Bruno Kaulbach , Rechtsanwalt in Hall in Tirol, verantwortlich. Mit Erlass des Reichsministers der Justiz vom 06. August 1943, Zahl: 1101-III a2 1391 wurde den Gerichten die strafrechtliche Behandlung der Juden entzogen und vollständig der Polizei, genauer der zuständigen Staatspolizei übertragen. Mit diesem Erlass wurden die allerletzten rechtlichen Schranken gegen absolute Willkür beseitigt. Heinrich ANDERGASSEN wurde im September 1943 Leiter der SD-Außenstelle in Meran. In dieser Funktion ordnete er die Deportation aller noch in Meran lebenden jüdischen Bewohner an. Your browser does not support viewing this document. Click here to download the document. Quelle: Tiroler Landesarchiv. Oberlandesgericht Innsbruck. General- u. Sammelakten 1939 - 1945. Karton 212. 41 - 42(1. Teil). Generalakt 41 (ab Nr. 65). 41-75.
(E-mail: Harald Stockhammer vom 7.2. 2024)
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