"Remembering the Anti-Nazi Resistance and Victims of the Nazi Regime in Hall in Tirol"
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​Widerstandsgruppe Dipl. Ing. Anton v. Hradetzky 
​(Innsbruck-Hall 1938 - 1945)






​


Der Tiroler Widerstand um Dipl. Ing. Anton von Hradetzky: Einsatz für ein freies Österreich

5/14/2025

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Im Jahr 1945 war in Tirol eine Vielzahl mutiger Menschen im Widerstand gegen das NS-Regime aktiv. Viele von ihnen hatten bereits in den 1930er Jahren für die österreichische Unabhängigkeit eingestanden – und setzten nun erneut ihr Leben aufs Spiel, um das nationalsozialistische Regime zu überwinden. Einer der zentralen Akteure war Dipl.-Ing. Anton von Hradetzky, der mit einem weit verzweigten Netzwerk im ganzen Land wirkte.

Ein Kreis des geistigen Widerstands

Der Widerstandskreis um Hradetzky formierte sich bereits während der NS-Herrschaft. Schon 1934 überlebte Hradetzky ein Bombenattentat durch Nationalsozialisten in seiner Wohnung. 1938 wurde er verhaftet und aus dem Staatsdienst entlassen.
Zu seinem engeren Kreis zählten:
  • Dr. Anton Melzer (1898–1951), später Bürgermeister von Innsbruck, 1938 aus dem Dienst entfernt und zwischen 1943 und 1945 inhaftiert,
  • Dr. Robert Skorpil (1894–1985), Richter und Schriftsteller, von 1938 bis 1940 in Schutzhaft,
  • Dir. Ing. Wilfried Egger, ebenfalls 1938 aus dem Staatsdienst entlassen,
  • Dr. Leo Praxmarer (1910–1983), Jurist, ebenfalls 1938 entlassen,
  • sowie Dr. Anton Klotz (1889 – 1961), der nach seiner Rückkehr aus dem KZ Buchenwald am 8. Mai 1941 nach Tirol gemeinsam mit Dr. Ernst Verdross (1892-1963) zur Gruppe stieß. Klotz wohnte in Hall in Tirol in der Fuxmagengasse Nr. 25.
Die Mitglieder dieser Gruppe verband eine tiefe geistige Ablehnung des Nationalsozialismus und der Wille zur politischen Erneuerung Österreichs. Sie trafen sich regelmäßig – meist mittwochs – zu politischen Diskussionen bei Hradetzky oder Egger. Dabei wurden die internationale Lage analysiert, politische, soziale und rechtliche Fragen debattiert und die Notwendigkeit eines demokratischen Neubeginns betont. Auch das autoritäre Einparteiensystem der Ersten Republik wurde kritisch hinterfragt.
Im Rahmen ihrer beruflichen Möglichkeiten betrieben die Mitglieder systematisch Aufklärungs- und Informationsarbeit gegen die NS-Ideologie. Ihr Hauptziel war die geistige Vorbereitung auf den politischen Umbruch – ein Beitrag zum demokratischen Neubeginn, der über Jahre hinweg im Verborgenen geleistet wurde.

Rückhalt aus verschiedenen Lagern

Über Jahre hinweg war Hradetzky in den Tiroler Landbezirken aktiv und knüpfte Kontakte zu Persönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Zu seinem Umfeld gehörten unter anderem der Bürgermeister von Hochfilzen, Gaisbichler, und der Bürgermeister von Seefeld, Wanner. Auch ehemalige politische Gefangene wie Dr. Klotz, der im Konzentrationslager Buchenwald, und Dr. Verdross, der im Konzentrationslager Dachau inhaftiert gewesen war, schlossen sich dem Kreis an.
Wichtige Verbindungen bestanden zudem zu aus dem Dienst entfernten Beamten wie Hofrat Dr. Franz Kundratitz von der Landeshauptmannschaft und Dr. Hofer von der Postdirektion.
Im letzten Kriegsjahr spielte die politische Aufklärungsarbeit in den Standschützen-Ausbildungslagern eine zentrale Rolle. Hier knüpfte Hradetzky auch Kontakte über Parteigrenzen hinweg – etwa zu Dr. Gottfried Uffenheimer (später SPÖ-Vizebürgermeister von Innsbruck), zum kommunistischen Funktionär Herrn Thurner und zu Josef Ronczay, dem späteren KPÖ-Vertreter in der Landesregierung.

Verbindung mit anderen Widerstandsgruppen

Ein intensiver Austausch bestand mit der Gruppe um Universitätsprofessor Dr. Reut-Nicolussi (1888 - 1958), der unter anderem der spätere Oberstaatsanwalt Dr. Ernst Grünewald (geb. 1888-?), sein Sohn Dr. Eduard Grünewald (1924 - 2012) und der Landesrat Josef Muigg (1894 - 1976) angehörten. Auch der spätere Polizeidirektor Hofrat Dr. Rudolf Junger, der 1938 ebenfalls entlassen worden war, war Teil des Netzwerks. Er kehrte im Februar 1945 aus Berlin zurück, um die Übergangsphase politisch vorzubereiten.
Der Kreis um Hradetzky stand zudem in engem Kontakt zur Gruppe des späteren Außenministers Dr. Karl Gruber (1909 - 1995) und den Aktivisten Dr. Emil Eckel, Ludwig Steiner (1922 - 2015) sowie dem bei der Befreiung Innsbrucks am 3. Mai 1945 gefallenen Prof. Dr. Franz Mair (1910- 1945). Auch die Gruppe Anton Haller (1907 - 1958) aus Hall in Tirol spielte in diesen letzten Monaten des Regimes eine wichtige Rolle.

Der Kampf um das Landhaus

In den letzten Apriltagen 1945 versuchte der Hradetzky-Kreis über Dr. Schuler, einen hochrangigen Beamten im Landhaus, eine geregelte Übergabe der Verwaltung zu erreichen. Schuler war mit Dr. Leo Praxmarer und Dr. von Hradetzky in engem Kontakt und verhandelte mit Gauleiter Hofer. Zwar lehnte dieser zunächst kategorisch ab, erklärte sich jedoch bereit, unter Zusicherung freien Geleits mit den Widerstandsmännern zu sprechen. Konkrete Verhandlungen fanden jedoch nicht statt.
Trotzdem gelang es, das Landhaus in Innsbruck militärisch zu sichern. Unter den ersten, die mit Armbinden der Widerstandsbewegung dort eintrafen, waren Ing. von Hradetzky, Ing. Egger, Dr. Praxmarer, Hansel, Dipl.-Kfm. Meinrad, sowie der Ziegeleibesitzer Josi Mayr.
Nach der Besetzung wurde die rot-weiß-rote Fahne gehisst – ein symbolträchtiger Akt der Befreiung. Doch die Lage blieb angespannt: SS-Truppen beschossen das Landhaus mehrfach, setzten auch Panzer ein. In den schweren Gefechten fiel Prof. Dr. Franz Mair, einer der engagiertesten Widerstandskämpfer. Mehrere weitere Aktivisten wurden verletzt.

Ein Vermächtnis des Muts

Nach Kriegsende wurde Dr. Anton Klotz von den US-amerikanischen und französischen Besatzungsbehörden als Gründungschefredakteur der Tiroler Tageszeitung eingesetzt. Als ehemaliger KZ-Häftling stand er für einen klaren antinationalsozialistischen Kurs und führte die Zeitung bis zu seinem Tod im Jahr 1961.
Der Kreis um Anton von Hradetzky – vereint in der Ablehnung der Diktatur und dem Wunsch nach einem demokratischen Österreich – leistete mit Mut, Entschlossenheit und Weitsicht einen bedeutenden Beitrag zur Befreiung Tirols. Ihr Handeln erinnert uns bis heute daran, wie wichtig zivilgesellschaftliches Engagement und der Einsatz für Freiheit und Demokratie sind.

Einleitung 

Die Widerstandsgruppe um Dipl.-Ing. Anton v. Hradetzky formierte sich im Raum Innsbruck und Hall in Tirol aus ehemaligen hohen Verwaltungsbeamten, Juristen, Technikern und Intellektuellen, die bereits vor 1938 in führenden Positionen tätig waren. Viele von ihnen waren nach dem „Anschluss“ aus dem Staatsdienst entlassen oder inhaftiert worden. Ihr Widerstand gegen das NS-Regime war vor allem geistiger und organisatorischer Natur: In regelmäßigen Treffen bereiteten sie eine politische Neuordnung Österreichs vor. In den letzten Kriegstagen leistete die Gruppe aktiven Widerstand und spielte eine zentrale Rolle bei der friedlichen Übergabe der Tiroler Landesverwaltung.

Introduction

The resistance group surrounding Dipl.-Ing. Anton v. Hradetzky emerged in the Innsbruck and Hall in Tirol region and consisted of former senior civil servants, legal experts, engineers, and intellectuals—many of whom had held leading roles before 1938. After Austria's annexation by Nazi Germany, several members were dismissed from public service or imprisoned. Their resistance took the form of intellectual and organizational opposition: through regular meetings, they developed ideas for Austria’s democratic renewal. In the final days of the war, the group took active steps to secure a peaceful transition of administrative power in Tyrol.
Blog 69 Kurzporträts Mitglieder Dipl. Ing. Anton v. Hradetzky
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Quelle: DÖW (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934 - 1945. Eine Dokumentation (2), Wien/München 1984, S. 455-459. (Die Gruppe am Anton v. Hradetzky).
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    Autorin
    Elisabeth Walder
    ​BA MA MA

    Historikerin-Ethnologin

    Archive

    DÖW: Dokumentation Archiv des österreichischen  Widerstandes 

    Quelle: DÖW (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934 - 1945. Eine Dokumentation (2), Wien/München 1984, S. 455-459. (Die Gruppe am Anton v. Hradetzky).

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    May 2025

    Kategorie
    ​Zeitgeschichte

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