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Wappen der K.Ö.St. V. Sternkorona Hall in Tirol. Archiv der Sternkorona Dr. Paul Torggler Innsbruck. Marberger Blasius (Ernst) OPraem. (1888–1954) ein Pfarrer im Widerstand gegen das NS-RegimeWopfner,Helmut : Marberger, Blasius In: Wopfner,v (Hrsg.): Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998. Thaur 1998. Der Wilten Prämonstratenser-Pater Blasius Marberger wurde während der NS-Zeit in Tirol mehrfach wegen Verstößen gegen das Regime verfolgt. Er hielt verbotene Prozessionen ab und bestattete Tote, ohne dies zu melden. Dafür wurde er von der Gestapo verwarnt, zu einer Geldstrafe verurteilt und kurzzeitig inhaftiert. (siehe Blogbeitrag Blasius Marberger) Praxmarer Bernhard Dekanat Hall in Tirol (1912–2001) Helmut Wopfner, Praxmarer, Bernhard. in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.255. Dekan Bernhard Praxmarer war ein katholischer Geistlicher, der während der NS-Zeit in Österreich mehrfach verfolgt wurde. Wegen seines Widerstands gegen das Regime – etwa durch Protestpredigten und Jugendarbeit – wurde er mit Schulverbot, Haft und Gauverweis bestraft. Nach Kriegsende wurde seine Standhaftigkeit gewürdigt und er zum Dekan von Hall ernannt. Sein Schicksal illustriert das Vorgehen des NS-Regimes gegen kritische Geistliche und den anschließenden Wiederaufbau der Kirche mit verfolgten Amtsträgern. (siehe Blogbeitrag Dekan Bernhard Praxmarer) Dr. Franz Schachl (1901–1985)Foto: Franziskaner Pater Florian- Dr. Franz Schachl. Archiv der Tiroler Franziskaner Provinz in Hall in Tirol. Dr. Franz Schachl Gymnasialprofessor a.D., wohnhaft in Solbad Hall, wurde vom 4. bis zum 11. November 1940 in Hall inhaftiert. Vom 11. November bis zum 21. November 1940 wurde er im Polizeigefängnis in Innsbruck festgehalten, um anschließend aus dem Gau Tirol- Vorarlberg ausgewiesen zu werden. (siehe Blogeinträge – Mutige Franziskaner, Verfolgte Franziskaner und Dr. Franz Schachl). Josef Feichtner (1889 – 1965) :Ein Geistlicher im Konflikt mit dem NS-RegimeJosef Feichtner. In: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.70. Josef Feichtner, geboren am 23. Juni 1889 in Breitenbach am Inn, besuchte das Franziskanergymnasium in Hall in Tirol. Anschließend studierte er in Innsbruck Philosophie und Theologie und empfing schließlich in Salzburg die Priesterweihe. Seine spätere Laufbahn sollte nach dem Krieg mit den Würden eines Prälaten und Domkapitulars von Salzburg gekrönt werden. Während seiner Zeit als Pfarrer in Stumm im Zillertal geriet er jedoch in das Visier des nationalsozialistischen Regimes. Die Gestapo inhaftierte ihn vom 18. Dezember 1940 bis zum 6. Jänner 1941 im Polizeigefängnis Innsbruck. Als unmittelbare Folge dieser politischen Verfolgung wurde ihm ein Schulverbot erteilt, das ihn davon abhielt, Religions- und Kommunionunterricht zu erteilen. Die systematische Drangsalierung Feichtners wird durch einen Brief des Gauleiters Franz Hofer an Fürsterzbischof Andreas Rohracher vom 16. Februar 1944 deutlich. Darin begründete Hofer die wiederholten Interventionen der Gestapo damit, dass Feichtner „in politischer Hinsicht unangenehm aufgefallen sei“. Diese Formulierung war ein typischer Vorwand des Regimes, um regimekritische Geistliche zu maßregeln und ihren Einfluss in der Bevölkerung zu brechen. Heinrich Fritz (1905 – 1968) Widerstand durch das Wort Heinrich Fritz. In: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.115. Heinrich Fritz wirkte als Pfarrprovisor in Bichelbach in Tirol. Wegen seiner mutigen Predigten, in denen er offen den Nationalsozialismus kritisierte, wurde er von der Gestapo verfolgt. Dies führte zu seiner ersten Inhaftierung im Jahr 1942. Auch nach seiner Haftentlassung setzte er seinen geistlichen Widerstand fort, was 1943 zu einer zweiten Verhaftung und Inhaftierung in Reutte führte. Historischer Kontext: Die Verhaftungen von Geistlichen wie Heinrich Fritz wegen regimekritischer Predigten waren im nationalsozialistischen Deutschland systematisch. Das Regime betrachtete jeden öffentlichen Widerspruch, insbesondere von der Kanzel, als Angriff auf seine Autorität. Die Tatsache, dass Fritz trotz der ersten Inhaftierung weiterpredigte, zeigt sowohl seinen persönlichen Mut als auch die Entschlossenheit der Kirchen, ihren Widerstand gegen die NS-Ideologie fortzusetzen. Christian Hiller (1880 – 1951)Foto: Christian Hiller. In: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.40. Christian Hiller wurde als Religionsprofessor in Dornbirn/Vorarlberg im Jahr 1938 aus dem Lehramt entfernt. Er war im Jahr 1940 kurzzeitig als Pfarrer von Bezau/Vorarlberg in Haft, weil er eine nichtgenehmigte Messe in der Kriegerkapelle hielt. Adrian Höck Opräm. (1903 – 1973) - Ein Pfarrer im Widerstand Foto Adrian Höck. In: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.114. Adrian Höck, Pfarrer von Hötting bei Innsbruck, war ein entschiedener Gegner des NS-Regimes. Bereits im Juli 1938 wurde er kurzzeitig inhaftiert, weil er eine Messe für den abgesetzten Bundeskanzler Kurt Schuschnigg abgehalten hatte. Noch im selben Jahr gründete er eine legitimistisch-katholische Widerstandsgruppe in Innsbruck, die vor allem aus Jugendlichen bestand. Die Gruppe, deren Kennwort „Seidosch“ (Seipel-Dollfuß-Schuschnigg) war, traf sich unter anderem in einem Gasthaus in Völs, wo sie auch ein Waffenversteck anlegte. 1939 wurde die Organisation von der Gestapo aufgedeckt, als Höck bereits in Brasilien war. Viele Mitglieder wurden verhaftet und zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Blogeintrag: Monarchisten-Legitimisten im Widerstand in Hall in Tirol, sowie Adrian Höck – Der Pfarrer, der den Nazis die Stirn bot. Quelle: Waldhüttl, Jussuf und Vroni Windischer, Filmfestival im Waldhüttl. Online unter, {https://www.waldhuettl.at/target/}, (Stand 20.9.2023). Josef Kaltschmid (1884 – 1948) - Ein Pfarrer im WiderstandFoto: Josef Kaltschmid, in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.46. Josef Kaltschmid, Pfarrer in Brandenberg/Tirol, wurde 1940 von der Gestapo wegen "Unruhestiftung und staatsfeindlichen Verhaltens" verhaftet und im Polizeigefängnis Innsbruck festgehalten. Die Begründung: Er sei "politisch sehr unangenehm aufgefallen". Die Folge war ein Schul- und Unterrichtsverbot, das ihm sogar die Erteilung des Erstkommunionsunterrichts untersagte. Sein Schicksal steht exemplarisch für den stillen, aber beharrlichen Widerstand von Geistlichen gegen das NS-Regime. (siehe Blogbeitrag Josef Kaltschmid) Foto Wappen AV Vindelicia. Privatarchiv Dr. Paul Torggler Innsbruck Dietrich OPraem Dominikus (Josef Ferdinand) (1871 – 1951)Foto Dietrich OPraem. Dominiks. Online unter, {https://oecv.at/Biolex/Detail/12100697}, (Stand 29.9.2023. Josef Ferdinand Dietrich wurde am 30. Dezember 1871 in Hall in Tirol geboren. Dietrich war Bundesbruder der Vindelicia Hall, der Leopoldina und der Sternkorona Hall in Tirol. Pater Dominikus Dietrich war ein Prämonstratenser-Chorherr und Pfarrer von Wilten in Tirol. Als entschiedener Kritiker des NS-Regimes verteidigte er mutig seinen Glauben und das Stift Wilten. Nach dem Anschluss Österreichs wurde er von der Gestapo wegen seiner Widerstandsaktivitäten wiederholt verhaftet. Diese umfassten die Veröffentlichung eines kritischen Rundschreibens, die Leitung von religiösen Prozessionen und sogar das Verfassen eines Briefes direkt an Hitler, um die Beschlagnahmung des Klosters zu protestieren. Trotz Inhaftierung und einer hohen Geldstrafe überlebte er den Krieg und blieb in Wilten bis zu seinem Tod im Jahr 1951. Er wird als ein Symbol des geistlichen Widerstands in Erinnerung behalten. (siehe Blogbeitrag Pater Dietrich OPraem. Dominikus ) Foto Stift Wilten. Die freie Enzyklopädie Wikipedia. Online unter, {Von Veitmueller - http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Stift-Wilten.01.vm.jpg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16558761}, (Stand: 21.8.2023) Eduard Lexer (1905 – 1951) Foto Eduard Lexer, in: Helmut Wopfner (Hrsg.), Unsere Sternkorona Hall in Tirol. Mitgliederverzeichnis 1888 – 1998, Thaur 1998, S.128. Eduard Lexer, geboren am 18. März 1905 in St. Lorenzen in Kärnten, war ein Mann, dessen Schicksal die Brutalität des NS-Regimes auf schmerzhafte Weise bezeugt. Sein Lebensweg kreuzte sich früh mit der Gemeinschaft der Sternkorona in Hall in Tirol, der er sich am 24. Juni 1926 anschloss. Als Pfarrer von Winklern in Kärnten geriet er 1940 ins Visier des Unrechtsstaates. Aufgrund von Denunziationen wurde er von der Gestapo beschuldigt, „feindliche“ Radiosender abgehört und Devisen geschmuggelt zu haben. Die Folge war eine Verhaftung ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Am 23. März 1940 wurde er ins Konzentrationslager Dachau deportiert – der Beginn eines fünfjährigen Leidensweges durch die Hölle der nationalsozialistischen Lager. Von Dachau wurde er in das KZ Neuengamme und schließlich in ein Arbeitslager für politische Gefangene nach Niederöfflingen an der Mosel verschleppt, wo er beim Straßenbau Zwangsarbeit verrichten musste. Fünf Jahre lang ertrug Eduard Lexer die Grausamkeit der Konzentrationslager. Damit erlitt kein anderes Mitglied der Sternkorona-Gemeinschaft eine längere Haft. Die körperlichen und seelischen Qualen dieser Zeit überstand er nicht. Am 13. Februar 1951, im Alter von nur 45 Jahren, starb er an den Spätfolgen seiner Haft – einer im KZ zugezogenen Hepatitis. Seine Biografie ist mehr als nur eine persönliche Tragödie. Sie ist eine Mahnung, die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs und das unermessliche Leid der Opfer niemals zu vergessen. Flatscher Alois (1894–1944)Foto Flatscher Alois. Privatarchiv Dr. Paul Torggler Innsbruck. Alois Flatscher (1894–1944) war Bundesbruder der Sternkorona, Steuerberater und Mitarbeiter der Vaterländischen Front. Er hatte eine tiefe österreichische Gesinnung, die er auch nach dem Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich gegenüber Bekannten äußerte. Er wurde denunziert und im Jahr 1941 von der Gestapo in Hall in Tirol verhaftet. Bei ihm wurden schriftliche Aufzeichnungen über Gedanken der Beendigung der Naziherrschaft sichergestellt. Flatscher wurde von 1941 bis Jänner 1944 im KZ-Dachau inhaftiert. Im Jänner 1944 wurde er ins KZ -Majdanek bei Lublin in Polen überstellt. Im Juli 1944 näherte sich die russische Armee dem Lager. Die Häftlinge, unter ihnen Alois Flatscher, wurden zu Fuß auf einen Todesmarsch ins KZ- Ausschwitz-Birkenau (heute Oświęcim ([ɔˈɕfʲɛɲtɕim] in Polen) getrieben. Jene, die nicht mehr gehen konnten, wurden erschossen. Als die Gefangenen in Auschwitz ankamen, wurden 94 Häftlinge als vermisst gemeldet. Alois Flatscher war nicht mehr unter den Lebenden. Sein Todestag wird mit 31. Juli 1944 angegeben. (siehe eigener Blogeintrag Alois Flatscher) Wirth-Purtscheller Ernst (1887-1938)Ernst Wirth-Purtscheller wurde in Gars am Kamp/Niederösterreich am 7. Dezember 1887 geboren. Er besuchte das Franziskaner-Gymnasium in Hall in Tirol, als er bei der Sternkorona rezipierte. Anschließend wechselte er ans Gymnasium in Horn/NÖ und wurde bei der Verbindung Waldmark aktiv. Nach der Matura begann er in Wien das Jura-Studium und trat der Austria bei. Als er in Innsbruck sein Studium fortsetzte, wurde er bei der Leopoldina rezipiert. Er verließ die Universität ohne Abschluss und trat in die Finanzverwaltung in Niederösterreich ein.
Er betätigte sich anschließend politisch für die Vaterländische Front (VF), wird Bezirksleiter von Tulln/NÖ und zwischen 1936-1938 Abgeordneter zum Landtag in NÖ. Nach dem Anschluss wurde er in Schutzhaft genommen, verlor alle seine politischen Funktionen und wurde ohne Bezüge entlassen. Zahlreiche Gestapo Verhöre zermürbten ihn seelisch, sodass er sich am 21. Dezember 1938 das Leben nahm.
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