Geistlicher Widerstand in Solbad HallWährend der Zeit des Nationalsozialismus leisteten auch katholische Geistliche in Solbad Hall stillen, aber entschlossenen Widerstand. Die Priester Dr. Hermann Blassnig und Dr. Nikolaus Pfeifauf setzten sich unter großer persönlicher Gefahr für die religiöse Bildung und die Gewissensfreiheit katholischer Jugendlicher ein. In heimlichen Sing- und Gebetsstunden verbreiteten sie die regimekritischen Predigten des Bischofs Clemens August Graf von Galen – bekannt als der „Löwe von Münster“ –, der die Euthanasiepraxis der Nationalsozialisten öffentlich als Massenmord verurteilte.Ihr Engagement blieb nicht unbeobachtet: Am 26. Oktober 1941 wurden beide Priester von der Gestapo verhaftet, verhört und erst unter strengen Auflagen wieder freigelassen. Ihr mutiges Handeln steht exemplarisch für den kirchlichen Widerstand in Tirol – getragen von Glauben, Gewissen und dem Einsatz für Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit. Gewissensgehorsam statt Führereid: Der Widerstand des Pater Franz ReinischPater Franz Reinisch, Pallottiner und unbeirrbarer Verfechter christlicher Gewissensfreiheit, verweigerte als einziger katholischer Priester im Dritten Reich den Eid auf Adolf Hitler. Für ihn war ein Treueid auf einen Diktator unvereinbar mit seinem Glauben und seinem priesterlichen Gewissen. Seine Weigerung wurde vom NS-Regime als Wehrkraftzersetzung gewertet – ein "Verbrechen", das er mit dem Tod bezahlte. Am 21. August 1942 wurde Franz Reinisch in Brandenburg an der Havel durch das Fallbeil hingerichtet. Sein mutiger Entschluss, der Stimme des Gewissens über die Stimme der Macht zu folgen, macht ihn bis heute zu einer eindrucksvollen Gestalt des geistlichen Widerstands.
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