"Remembering the Anti-Nazi Resistance and Victims of the Nazi Regime in Hall in Tirol"
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Pfarrkirche St. Nikolaus in Hall in Tirol
als Ort des Widerstands: junge Katholiken gegen die Nationalsozialisten seit 1938


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Widerstandskreis junger Katholiken in Solbad Hall 1938 - 1945

5/14/2023

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Introduction: The Courageous Youth Resistance in Hall, Tyrol

In 1938, the upper sacristy of St. Nicholas Parish Church in Hall, Tyrol, became the secret meeting place of one of the first Catholic resistance groups against the Nazis. Led by brave young men like Dr. Walter Krajnc, the Zwetkoff brothers (Peter and Michael), Martin Berger, and Dr. Matthias Pahle, this circle stood firm against oppression under the defiant motto: "Trotz Verbot nicht tot!" ("Despite the ban, not dead!").
Betrayed in March 1939, they were arrested by the Gestapo, interrogated, and brutalized—yet their resolve only grew. Even as older members were conscripted into the Wehrmacht, younger recruits like Otto Grünmandl and Franz Niederwolfsgruber carried on the fight.
This is the story of faith, resistance, and unbroken spirit in the face of tyranny. Join us as we honor their legacy.
(Read more about the Zwetkoff brothers and their comrades in the full article.)
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Foto: Obere Sakristei St. Nikolaus Pfarrkirche Hall in Tirol. Privatarchiv K. Walder Hall in Tirol.

Im Jahr 1938 diente die obere Sakristei der St. Nikolaus Pfarrkirche in Hall in Tirol als Treffpunkt des ersten Widerstandskreises gegen die Nationalsozialisten, der von jungen Katholiken wie Dr. Walter Krajnc (1916-1944), Peter (1925–2012) und Michael Zwetkoff (1923–2002), Martin Berger (1885–1953) und Dr. Matthias Pahle (1905–1953) angeführt wurde.
In der Nacht vom
23. März auf den 24. März 1939  wurde die Gruppe denunziert, von der Gestapo verhaftet, verhört und misshandelt. Die Jugendlichen, die sich in der oberen Sakristei der Haller Pfarrkirche trafen, hatten einen klaren Wahlspruch "Trotz Verbot nicht tot!" Unter ihnen befand sich auch Katechet Ivo Zeller-Uchatius (1912–1942), der die Gruppe unterstützte und mit ihnen gemeinsam für ihre Überzeugungen eintrat.

Die Festnahmen und Beschränkungen bestärkten die jungen Leute noch in ihrem Vorhaben den NS-Staat zu bekämpfen. Dieser Gruppe schlossen sich weitere Jugendliche an, wie Otto Vogth, Otto Grünmandl (1924–2000), Ernst Corazza und Franz Niederwolfsgruber (1928–2012).

Im Jahr 1939 wurden die älteren Mitglieder des Widerstandskreises, wie Dr. Walter Krajnc und Dr. Matthias Pahle zur Wehrmacht eingezogen und konnten in Solbad Hall nicht mehr aktiv am Widerstand teilnehmen. Jedoch setzten die jüngeren Mitglieder, wie Michael und Peter Zwetkoff den Widerstandskreis fort und arbeiteten weiterhin daran, den Nationalsozialismus zu bekämpfen.
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Foto: Ivo Zeiller-Uchatius in:  Wopfner, Helmut (Hrsg.), Unsere Sternkorona. Mitgliederverzeichnis 1888-1998, Thaur 1998.
Die Festnahmen und Beschränkungen bestärkten die jungen Leute noch in ihrem Vorhaben den NS-Staat zu bekämpfen. Dieser Gruppe schlossen sich weitere Jugendliche an, wie Otto Vogth, Otto Grünmandl (1924–2000), Ernst Corazza und Franz Niederwolfsgruber (1928–2012).

Im Jahr 1939 wurden die älteren Mitglieder des Widerstandskreises, wie Dr. Walter Krajnc und Dr. Matthias Pahle zur Wehrmacht eingezogen und konnten in Solbad Hall nicht mehr aktiv am Widerstand teilnehmen. Jedoch setzten die jüngeren Mitglieder, wie Michael und Peter Zwetkoff den Widerstandskreis fort und arbeiteten weiterhin daran, den Nationalsozialismus zu bekämpfen. (Siehe Beitrag Michael und Peter Zwetkoff)

Franz Niederwolfsgruber (1928-2012)

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Foto: Franz Niederwolfsgruber (1944). In: Privatarchiv Monika Niederwolfsgruber Innsbruck.
Im Jahr 1941 wurde der 13-jährige Franz Niederwolfsgruber von einem Gestapo-Mann in SS-Uniform von der Schule abgeholt und für mehrere Stunden verhört. Er war als "Schwarzer " bekannt, weil er als einziger Schüler der Klasse keine HJ-Uniform hatte und nicht aktiv an der HJ mitarbeitete. Er ministrierte vor Schulbeginn um 6:00 Uhr morgens in der Pfarrkirche. Nach der Messe erhielt er von den Kooperatoren Dr. Hermann Blassnig und Dr. Nikolaus Pfeifauf die Nachricht, dass ein Gestapo-Mann  ihn am Vormittag in der Schule abholen würde. Der Grund für das Verhör war die Verteilung von Bischof Galen Schriften, die sich gegen das Euthanasie Programm der Nationalsozialisten wandten. Die Gestapo war auf den Jungen aufmerksam geworden, weil ein Bewohner von Heiligkreuz den 13-jährigen Buben als Überbringer dieser Briefe nannte. Die Verhaftung von Franz Niederwolfsgruber führte dazu, dass er von der Oberschule für Jungen ausgeschlossen und später zur Heimatflak in Innsbruck eingezogen wurde. Im Februar 1945 schloss er sich als 17-jähriger der Widerstandsbewegung um Anton Haller in Solbad Hall an. ​
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Quelle: Dr. Franz Niederwolfsgruber, in: Privatarchiv Monika Niederwolfsgruber Innsbruck.

Fridolin Dörrer über die Arbeit der katholischen Jugend 1938 - 1945

Der Terror gegen die Laien, die in der Pfarrjugend tätig waren, wurden unterdrückt und vor die Gestapo gebracht. Jede Tätigkeit wurde von nationalsozialistischen Gesinnungsgenossen überwacht, ausspioniert und zur Anzeige gebracht. Beispielsweise wurde der Pfarrer Carl Maria Weber von St. Georgen sofort zur Gestapo gebracht, weil er eine schriftliche Benachrichtigung an die Pfarrjugend sandte. 
Die Nationalsozialisten übten in der Schule "schärfsten Terror auf die katholische Jugend aus." Im Jahre 1942 wurde der Großteil der Schüler der Matura-Klasse des Pädagogiums in Innsbruck nicht zur Matura zugelassen, weil sie bekanntermaßen in der Pfarrjugend mitgearbeitet hatten. Die besonders als katholisch bekannten Schüler, wie Schafferer, Löcker, Madersbacher und zahlreiche weitere wurden sofort der Schule verwiesen... ..
Aber man arbeitete nicht bloß mit Verhaftungen und Gefängnis, meistens versuchte man durch allgemeinen "Gewissensterror, durch Ungerechtigkeiten, die katholischen Jugendlichen und ihre Eltern einzuschüchtern."
Im November 1940 wurden in der Jesuitenkirche, Dreiheiligenkirche, Saggenkirche, im Stift Wilten, in den Pfarrhäusern und den Wohnungen der Jugendseelsorger durch Steinwürfe die Fenster eingeschlagen. "Vor allem wurden für die Zeit der Steinwürfe in die Kirchen die Zeit der Jugendgottesdienste bevorzugt."
"Der HJ Streifendienst kontrollierte dauernd die Gottesdienste und Glaubensstunden für Jugendliche.... dauernde Ausweiskontrollen wurden vorgenommen. Jugendliche, die sich nur mangelhaft ausweisen konnten, wurden festgenommen. Ein weiteres Druckmittel fand die HJ im "Gesetz zum Schutze der Jugend in Kriegszeiten." Durch dieses Gesetz wurde das unbeaufsichtigte Herumlungern der Jugendlichen nach Einbruch der Dunkelheit verboten. Das Gesetz wurde nun so ausgelegt, dass der Aufenthalt der Jugend in der Kirche ebenfalls ein unbeaufsichtigtes Herumlungern und eine moralische Gefährdung wäre. Besonders im Winter wurden mit Hilfe des Gesetzes viele Jugendliche verhaftet."
Die bei der Jugend sehr beliebte Bergwallfahrt Maria Waldrast wurde verboten, und das Bergheim und die Wallfahrtskirche wurden durch die Gestapo geschlossen. Die katholische Jugend zog daraufhin von den verschiedensten Gemeinden im Wipptal und Stubaital mit etwa 200 Jugendlichen vor die gesperrte Gnadenkirche. Aus diesem Grund wurden folgende Geistliche, Laien und Jugendliche verhaftet und zu längeren Freiheitsstrafen verurteilt:
​Dekan Sieberer von Matrei, Mons. Kolb von Matrei, Pfarrer Knittel von Trins, Georg Schuchter - Trins, die drei Theologen/Studenten Hermann Lugger, Reinhold Stecher und Anton Hilber (DÖW 162)"

(Quelle:
Helmut Tschol, 3. Laien und kollektiver Widerstand, DÖW 586. Bericht von Fridolin Dörrer über die Arbeit der katholischen Jugend 1938 - 1945 und deren Unterdrückung durch den Nationalsozialismus, 15. 8. 1945, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Hrsg.), Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934 - 1945, Eine Dokumentation (2), Wien/München 1984, S. 270 - 272.)
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    Autorin

    Elisabeth Walder
    BA, MA, MA

    ​Historikerin-Ethnologin

    Archive

    Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes

    Tscholl, Helmut: Die katholische Kirche. Laien und kollektiver Widerstand. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934-1945. Eine Dokumentation  (2). Wien/München 1984, S.251-284.

    Verdross-Drossberg, Dr. Ernst: Die Gruppe um Anton Haller. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934 – 1945. Eine Dokumentation (2). Wien/München 1984, S. 448-451. 


    Weiß, Sabine,: Widerstand von einzelnen.  In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Hrsg.):  Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934–1945. Eine Dokumentation (1). Wien/München 1984, S. 212-223. 

    Tschol,Helmut : 3. Laien und kollektiver Widerstand. Quelle: DÖW 586. Bericht von Fridolin Dörrer über die Arbeit der katholischen Jugend 1938 - 1945 und deren Unterdrückung durch den Nationalsozialismus, 15. 8. 1945.  In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934 - 1945. Eine Dokumentation (2). Wien/München 1984, S. 270 - 272.

    Historisches Archiv der Landespolizeidirektion Tirol

    Bericht von Chefinspekt. in R. Anton Walder über Maria Waldrast- ein Servitenkloster in Matrei am Brenner, in: Magazin Polizei Tirol, 02/2023.


    Stadtarchiv Hall in Tirol

    StAH, Schachtel Dr. Ernst Verdross. Akt Materialsammlung Geschichte von Hall in Tirol, 1918 bis 1960. Die Zeit des Nationalsozialismus 1938-1945. In: Stadtarchiv Hall in Tirol.

    StAH, Bericht von Prof. Egger:  Hall seit den Märztagen 1938. o. O., 30. August 1945. In: Schachtel Verdross, Dr. Ernst. In : Stadtarchiv Hall in Tirol.


    Pfarrarchiv Hall in Tirol

    ​Pfarrarchiv, Das Jahr 1938. Nationalsozialismus in Österreich. Allgemeine Lage in Hall in Tirol.  In: Pfarrchronik 1893-1945, S. 42. In: Pfarrarchiv Hall in Tirol, 
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    Privatarchiv Monika Niederwolfsgruber Innsbruck:

    Niederwolfsgruber,Dr. Franz : Lebenslauf. S.1-3. In: Privatarchiv M. Niederwolfsgruber Innsbruck.
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    Niederwolfsgruber, Dr. Franz : Bericht über die Jahre 1938 bis 1945, S.1-6. In: Privatarchiv M. Niederwolfsgruber Innsbruck


    Publikation:

    Weinzierl, Erika: Kirche – Gesellschaft – Politik von der Ersten zur Zweiten Republik. In: Stadler ,Friedrich (Hrsg.): Kontinuität und Bruch 1938 – 1945 – 1955. Beiträge zur österreichischen Kultur-und Wissenschaftsgeschichte. Münster 2004, S. 51 – 69.

    Wopfner, Helmut (Hrsg.): Unsere Sternkorona. Mitgliederverzeichnis 1888-1998. Thaur 1998.

    Brandauer, Ernst: Die Rose wird blühen. Roman über den Widerstand gegen das NS-Regime in Österreich.Wien 2004, S. 184. 


    May 2023

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