In Hall in Tirol leisteten junge Menschen auf beeindruckende Weise Widerstand gegen das NS-Regime. Organisationen wie die verbotenen St. Georgs-Pfadfinder, die Jugendgruppe der Jungen Katholiken und die Gruppe um Peter und Michael Zwetkoff wurden von den Nationalsozialisten verboten – die Jugend sollte stattdessen in die Hitlerjugend (HJ) und der Bund Deutscher Mädel (BDM) eingegliedert werden. Doch einige widersetzten sich und bewahrten ihren Glauben, ihre Werte und ihre Unabhängigkeit. Hier erfahren Sie mehr über ihre mutigen Geschichten. Organisations de jeunesse à Hall in Tirol – Une résistance interdite À Hall in Tirol, des jeunes ont opposé une résistance remarquable au régime nazi. Des organisations comme les scouts St-Georges, le groupe de jeunes catholiques et le cercle autour de Peter et Michael Zwetkoff ont été interdites par les nazis – les jeunes devaient plutôt intégrer les Jeunesses hitlériennes (HJ) et la Ligue des jeunes filles allemandes (BDM). Pourtant, certains ont résisté, préservant leur foi, leurs valeurs et leur indépendance. Découvrez ici leurs histoires courageuses. Vereinsleben in Hall vor der NS-Machtübernahme – Das Verzeichnis von Dekan Reinthaler (1937)Im Jahr 1937 legte Dekan Reinthaler ein Verzeichnis der in Hall aktiven Vereine an. Dieses dokumentiert eindrucksvoll die Vielfalt des katholisch und zivilgesellschaftlich geprägten Vereinslebens vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Tirol. Insgesamt zählte er 21 aktive Vereine auf, die verschiedene Alters- und Bevölkerungsgruppen ansprachen. An den ersten drei Stellen nennt er:
Dieses Verzeichnis belegt nicht nur die soziale und religiöse Vielfalt des öffentlichen Lebens in Hall vor 1938, sondern dokumentiert auch eindrucksvoll, wie stark kirchliche, gemeinnützige und jugendorientierte Strukturen das Zusammenleben prägten. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden sämtliche dieser Vereine verboten oder gewaltsam aufgelöst – ein tiefer Einschnitt in das gesellschaftliche Gefüge der Stadt. Hall im Jahr 1938 – Letzte Spuren der Normalität vor dem UmbruchIn der Haller Pfarrchronik wurde das Jahr 1938 rückblickend als das „Todesjahr Österreichs und Tirols“ bezeichnet. Dennoch begann das Jahr scheinbar ruhig und in gewohnten Bahnen. Von politischen Spannungen oder Aktivitäten der illegalen NSDAP ist in den Aufzeichnungen der Gemeinde zu Beginn des Jahres nichts zu erkennen. Stattdessen sind es alltägliche Ereignisse, die die Chronik dieser Wochen prägen.So berichtete der Haller Lokalanzeiger im Jänner nüchtern, dass die jüngste Volkszählung eine Einwohnerzahl von 8.965 Personen für Hall ergeben habe. Auch das gesellschaftliche Leben lief weiter: Am 16. Januar wurde auf der Pletzerwiese ein großes Eislauffest veranstaltet, das rund 2.000 Besucher anzog. Es handelte sich um eine Benefizveranstaltung zugunsten eines Kinderferienwerks. Das Wetter war allerdings für ein Eislauffest denkbar ungünstig – es war zu mild –, was in der lokalen Berichterstattung ausdrücklich erwähnt wurde. Ein sportliches Highlight jener Tage war der Gewinn des „Glungezerrings“ durch den bekannten Skiläufer Toni Seelos. Er bewältigte die 15 Kilometer lange Strecke in nur 14 Minuten – eine bemerkenswerte Leistung, die regional große Beachtung fand. Die Chronik dokumentiert damit einen Moment der scheinbaren Normalität, der jedoch im Lichte der politischen Ereignisse, die nur wenige Wochen später folgen sollten, besonders eindringlich wirkt. Es war die Ruhe vor dem Sturm – denn schon im März desselben Jahres sollte der sogenannte „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich erfolgen und die politische wie gesellschaftliche Landschaft grundlegend verändern. Verfolgung und Widerstand: Die Marianische Kongregation in HallUnmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Tirol im März 1938 wurde die Marianische Kongregation in Hall aufgelöst. Zahlreiche ihrer Mitglieder wurden verhaftet – darunter auch Dr. med. Viktor Schumacher (1894–1981), ein angesehener Haller Arzt, der seit 1937 der Kongregation angehörte (vgl. Blogeintrag zu Dr. Viktor Schumacher).
Dr. Schumacher spielte später eine zentrale Rolle im Haller Widerstand: Gemeinsam mit Anton Haller gründete er eine Widerstandsgruppe, die maßgeblich an der unblutigen Übergabe der Stadt an die US-amerikanischen Truppen am 2./3. Mai 1945 beteiligt war. Das Schicksal der Marianischen Kongregation steht exemplarisch für die Zerschlagung katholischer Vereine durch das NS-Regime und zeigt zugleich, dass einzelne ihrer Mitglieder mutig Widerstand leisteten.
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AutorinElisabeth Walder Archive
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