„Die Haller Stubengesellschaft – Erstmals erwähnt 1447, offiziell gegründet 1508, aufgelöst 1941“5/13/2025 Offizielles Vereinszeichen der Haller Stubengesellschaft. Online unter, http://www.stubengesellschaft.at/, (Stand 13.5.2025). Die Haller Stubengesellschaft zählt zu den ältesten bürgerlichen Vereinigungen Tirols. Ihre Ursprünge reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Im Laufe ihrer Geschichte war sie mehrfach gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen ausgesetzt – besonders während der Zeit des Nationalsozialismus. 4. April 1941 - Bericht in der Beilage der Innsbrucker NachrichtenAm 4. April 1941 berichtete die Beilage der Innsbrucker Nachrichten über die Auflösung der traditionsreichen Haller Stubengesellschaft, deren Ursprünge bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Mit Wirkung vom 3. März 1941 wurde das gesamte Vermögen der Stube – ein über Generationen gewachsener Privatbesitz – von den Nationalsozialisten enteignet und dem „Deutschen Volksbildungswerk“ (DVW) übertragen. Das Deutsche Volksbildungswerk war eine Organisation der NSDAP, deren Aufgabe darin bestand, das kulturelle Leben im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu steuern und gleichzuschalten. Durch Vorträge, Schulungen, Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen sollte die „Volksgemeinschaft“ im Geist des Nationalsozialismus geformt werden. Eigenständige, traditionsreiche Einrichtungen wie die Haller Stube wurden dabei ihrer Unabhängigkeit beraubt und ideologisch umgedeutet. Im Zeitungsartikel wurde dieser Eingriff als Beginn einer „neuen Zeit“ gefeiert: Die Stube solle aus ihrer angeblichen „Abgeschlossenheit“ heraustreten und sich künftig als geistiger Mittelpunkt für jene Menschen verstehen, die im DVW eine Plattform für „kulturelles Schaffen“ finden sollten. In Wirklichkeit bedeutete dies das Ende ihrer historischen Eigenständigkeit und die instrumentelle Vereinnahmung durch das NS-Regime. Your browser does not support viewing this document. Click here to download the document.
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