"Commemorating the Anti-Nazi Resistance and Victims of the Nazi Regime in Hall in Tirol"
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Franziskaner Pater Epiphan Dr. (Josef) Redhammer 
(1889-1950) 



Pater Epiphan Dr. (Josef) Redhammer OFM (1889–1950)

8/28/2025

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Blog (EN) FR Father Epiphan Dr. Redhammer
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Gelehrter Franziskaner, Widerständler und langjähriger Direktor des Gymnasiums Hall

Pater Epiphan Redhammers Leben war geprägt von tiefem Glauben, wissenschaftlicher Leidenschaft und dem mutigen Eintreten für seine Überzeugungen in einer dunklen Zeit.
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Foto FR Pater Epiphan Dr. (Josef) Redhammer. In: Archiv der Tiroler Franziskaner Provinz in Hall in Tirol.

Vom Innkreis nach Tirol: Der Werdegang

Geboren wurde er am 11. Dezember 1889 im oberösterreichischen Ort im Innkreis als Josef Redhammer. Seine Berufung führte ihn in den Franziskanerorden (Ordo Fratrum Minorum - OFM), wo er den Ordensnamen Epiphan annahm. Seine Ausbildung durchlief er in den Franziskanerklöstern Pupping, Salzburg, Schwaz und Bozen. Am 29. Juni 1914 empfing er in Schwaz die Priesterweihe.
Neben seiner theologischen Bildung widmete er sich intensiv den Wissenschaften. 1919 promovierte er an der Universität Innsbruck zum Doktor der Philosophie mit einer Arbeit über den Franziskaner und Gegenreformator Pater Johannes Nasus. Seine Fächer Geschichte und Geografie sollten ihn sein gesamtes Leben begleiten.

Lehrer, Provinzial und Direktor des Gymnasiums Hall

Pater Epiphans Lebensmittelpunkt wurde das Franziskanergymnasium in Hall in Tirol. Hier wirkte er über viele Jahre hinweg als Professor für Geschichte und Geografie und schließlich von 1928 bis 1932, 1945 bis 1948 und erneut von 1948 bis 1950 als Direktor der Schule. Seine Führung prägte die Bildungseinrichtung nachhaltig.
Seine Ordensgemeinschaft schätzte seine Kompetenz und sein Urteilsvermögen so sehr, dass sie ihn dreimal zum Provinzialminister der Tiroler Franziskanerprovinz (Provinzoberer) wählte: von 1932–1935, 1944–1945 und 1945–1948. In dieser Funktion leitete er die Geschicke des gesamten Ordens in Tirol und Vorarlberg.

Widerstand und Ausweisung im Nationalsozialismus

Die Zeit des Nationalsozialismus stellte Pater Epiphan vor immense Herausforderungen. Als überzeugter Christ und Ordensmann stand er im fundamentalen Gegensatz zur NS-Ideologie. Sein mutiges Auftreten und seine Weigerung, den Machthabern zu gehorchen, blieben nicht ungestraft.
Vom 4. bis 8. November 1940 wurde er im Amtsgefängnis in Hall inhaftiert. Nur drei Tage später, am 11. November 1940, folgte die drastische Strafe: die Ausweisung aus dem Gau Tirol-Vorarlberg. Er musste seine Heimat, seine Ordensprovinz und seine Schule verlassen und wurde in das oberösterreichische Kloster Suben strafversetzt. Trotz dieser Repressalien setzte er auch dort seinen Dienst fort und war unter anderem als Gefängnisseelsorger tätig.

Späte Ehrung und Tod

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Pater Epiphan nach Hall zurück und übernahm wieder die Leitung des Gymnasiums. In Anerkennung seiner Verdienste um Bildung und Kirche wurde er 1949 zum Hofrat ernannt.
Pater Epiphan Redhammer starb am 30. April 1950 in Hall, der Stadt, die solange sein Wirken und seinen Widerstand miterlebt hatte. Er wurde auf dem Friedhof hinter der Franziskaner Kirche in Hall beigesetzt.

Zusammenfassung seines Wirkens

  • Ordensmann: Dreimaliger Provinzial der Tiroler Franziskaner, Generalvisitator mehrerer deutscher Ordensprovinzen.
  • Pädagoge: Langjähriger Professor und Direktor des Gymnasiums Hall, Hofrat.
  • Wissenschaftler: Doktor der Philosophie, Experte für Kirchengeschichte.
  • Widerständiger: Inhaftierung und Ausweisung durch die Nationalsozialisten.
  • Mensch: Ein frommer, mutiger und prinzipientreuer Mann, der sich für seinen Glauben und seine Überzeugungen einsetzte.
Pater Epiphan Redhammer bleibt ein Vorbild für geistige Standhaftigkeit, Bildungsengagement und den Mut, im Angesicht von Unrecht die Stimme zu erheben.
Weiterführende Literatur: Redhammer, E.: "P. Johannes Nasus, ein Lebensbild aus der Zeit der katholischen Restauration in Tirol" (Dissertation, 1919).
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    Autorin
    Elisabeth Walder
    ​BA MA MA

    Historikerin-Ethnologin

    Archive

    Archiv der Tiroler Franziskaner Provinz in Hall in Tirol: Chronik der Franziskaner Provinz Hall in Tirol

    Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes

    Tscholl, Helmut: Die katholische Kirche. Laien und kollektiver Widerstand. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934-1945. Eine Dokumentation (2). Wien/München 1984, S.251-284.

    Tschol, Helmut: Die Katholische Kirche. Allgemeine Verfolgungsmaßnahmen. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Widerstand in Tirol 1934-1945. Eine Dokumentation (2). Wien/München 1984, S. 234-235.

    Tschol,Helmut: Die katholische Kirche. 2. Verfolgung und Widerstand des Klerus. c.) Ordensleute. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934 – 1945. Eine Dokumentation (2). Wien/München 1984, S. 230-251, hier S. 242.

    Tschol,Helmut/Reiter, Johann: Maßnahmen gegen Klöster und Orden. 6. Liste der verhafteten Priester und Ordensleute. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934 – 1945. Eine Dokumentation (2). Wien/München 1984, S. 332-351, hier S. 335, sowie S. 615 Anmerkung Nr. 136.

    Privatarchiv  P. Johann Reiter Innsbruck
    ​
    Privatarchiv Helmut Tschol Schwaz

     Privatarchiv Dr. Paul Torggler Innsbruck

    Publikationen:

    Kuhl, Manfred et al. (Hrsg.): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Biografien Ergänzungsband (2). Tradition und Zukunft (18). Wien 2020.

    Lipp, Richard (Hrsg.): Die Geschichte der Tiroler Franziskanerprovinz (Bd. III). Die Jahre 1938-1945. Gießheim 1999, S.10-13.
     
    Klamper, Benedikta Maria: Priester vor Hitlers Tribunalen. München 1966, S. 101f. 

    August 2025

    Kategorie
    ​Zeitgeschichte

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