"Remembering the Anti-Nazi Resistance and Victims of the Nazi Regime in Hall in Tirol"
  • Home
    • Home EN
  • Über uns
    • About Us - EN
  • Gedenkporträts
    • (EN) memorial portraits
    • (F) portraits commémoratifs
  • BLOG
    • Akteur:innen des Widerstands >
      • Actors of the Hall Resistance
    • Widerstands-Guppen >
      • Resistance groups in Hall in Tyrol
    • Jugend-Organisationen und Vereine >
      • Youth organizations and Catholic organizations
    • Verfolgte und Opfer >
      • The Persecuted and the Victims
    • Institutionen im Widerstand >
      • Institutional Resistance
      • Priester im Widerstand
      • Clerical Opposition
      • Ordens-Gemeinschaften im Widerstand
      • Religious Orders in Resistance
    • Erinnerungs-Kultur >
      • "Commemorative Culture"
    • Stadt Hall im historischen Kontext >
      • The City of Hall in its Historical Context
    • Arisierte Architektur – Restitution und Erinnerung >
      • Aryanized Architecture: Restitution and Memory (1938–1945)
  • Impressum/Imprint
  • Sponsoren/Sponsors
  • Home
    • Home EN
  • Über uns
    • About Us - EN
  • Gedenkporträts
    • (EN) memorial portraits
    • (F) portraits commémoratifs
  • BLOG
    • Akteur:innen des Widerstands >
      • Actors of the Hall Resistance
    • Widerstands-Guppen >
      • Resistance groups in Hall in Tyrol
    • Jugend-Organisationen und Vereine >
      • Youth organizations and Catholic organizations
    • Verfolgte und Opfer >
      • The Persecuted and the Victims
    • Institutionen im Widerstand >
      • Institutional Resistance
      • Priester im Widerstand
      • Clerical Opposition
      • Ordens-Gemeinschaften im Widerstand
      • Religious Orders in Resistance
    • Erinnerungs-Kultur >
      • "Commemorative Culture"
    • Stadt Hall im historischen Kontext >
      • The City of Hall in its Historical Context
    • Arisierte Architektur – Restitution und Erinnerung >
      • Aryanized Architecture: Restitution and Memory (1938–1945)
  • Impressum/Imprint
  • Sponsoren/Sponsors




Eröffnung der ehemaligen Schneiderkapelle 
als Veranstaltungszentrum
in Hall in Tirol
​29.6.2025


​


Feierliche Eröffnung der ehemaligen Schneiderkapelle in Hall in Tirol als Veranstaltungszentrum - 29.6.2025

6/24/2025

0 Comments

 
(EN) Grand Opening of the Historic Schneiderkapelle
Picture
Picture

Ein 600 Jahre altes Kulturjuwel erwacht zu neuem Leben

Die mittelalterliche Altstadt von Hall in Tirol ist ein Schatzhaus der Geschichte – mit rund 350 denkmalgeschützten Bauwerken, die sieben Prozent des gesamten Tiroler Kulturerbes ausmachen. Doch unter all diesen Juwelen sticht eines besonders hervor: die Schneiderkapelle.
„Die Schneiderkapelle ist einzigartig – in ihrer Geschichte, ihrer Funktion und ihrem authentisch erhaltenen Bestand. Sie ist eine Ausnahme unter den Denkmälern Halls.“
(Pfarre St. Nikolaus, Hall in Tirol)
Nach jahrelangen Bemühungen um Genehmigungen, archäologische Untersuchungen und die Sicherung von Fördergeldern konnte dieses besondere Projekt endlich verwirklicht werden. Besonderer Dank gilt dabei Univ.-Prof. Dr. Herwig van Staa (Gedächtnisstiftung Tirol) und Dekan Dr. Jakob Patsch, die sich für die Renovierung und Neubelebung der Kapelle als außergewöhnlichen Kulturort eingesetzt haben.
Redakteur Michael Domanig: Die Schneiderkapelle ein 600 Jahre altes Juwel wird zu einem einzigartigen Kulturort. Online unter, https://www.tt.com/artikel/30911546/schneiderkapelle-in-hall-600-jahre-altes-juwel-wird-zu-einzigartigem-neuem-kulturort, (Stand 29.6.2025)
View my profile on LinkedIn

Ein Ort der Begegnung zwischen Vergangenheit und Zukunft

Die Berührung des Unberührten kann Inspiration für Altes wie Neues sein – ein Museum von sieben Jahrhunderten und zugleich eine lebendige Kulisse für künftige Kulturveranstaltungen. Der Charakter dieses Gebäudes wird jedem Event eine besondere Atmosphäre verleihen.“
(Walter Hauser, Landeskonservator)
Ab 2025 wird die Schneiderkapelle als einzigartiger Kulturraum zwischen Kulturspeicher und Kulturraum Hall fungieren – mit einem vielfältigen Programm, das weit über die Stadtgrenzen hinausstrahlt.

Die Geschichte der Schneiderkapelle

Dendrochronologische Untersuchungen der erhaltenen Deckenbalken datieren dieses außergewöhnliche Bauwerk auf etwa 1320 – ein seltener Einblick in die frühe Stadtentwicklung Halls rund um Kirche und Friedhof.
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde das oberste Stockwerk dieses ursprünglichen Gebäudes zur Schneiderkapelle umgestaltet. Der Raum – benannt nach seinem Stifter Heinrich Reichschneider, einem einflussreichen Bürger Halls – wurde um 1410 oder kurz davor als Liebfrauenkapelle geweiht.
Um dem Raum seinen sakralen Charakter zu verleihen, erhielten die Wände runde Halbsäulen in den Ecken und Wandmitten, die ein einfaches Kreuzrippengewölbe trugen. Die spirituelle Atmosphäre wurde durch Wandmalereien und eine leichte Bodenerhöhung (um 1430) vollendet. Die Fresken wurden bis ins späte 16. Jahrhundert ergänzt und blieben bis zur Schließung der Kapelle in den 1830er Jahren sichtbar.
(Quellen: Pfarrarchiv Hall in Tirol, Stadtarchiv Hall in Tirol.

Die Tiroler Gedächtnisstiftung

Die Tiroler Gedächtnisstiftung – Stiftung zur Erinnerung an die Opfer für ein freies Tirol wurde 1948 vom Land Tirol gegründet. Sie widmet sich der Bewahrung des Andenkens an jene Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus Widerstand geleistet haben oder aus politischen Gründen verfolgt, inhaftiert oder ermordet wurden.
Ziel der Stiftung ist es, das historische Bewusstsein in Tirol zu stärken und die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Sie fördert wissenschaftliche Arbeiten, Bildungsprojekte sowie Gedenkveranstaltungen und unterstützt Initiativen zur Aufarbeitung der NS-Zeit in Tirol.
Der Vorstand setzt sich aus Vertreter:innen des öffentlichen Lebens, der Wissenschaft und des Landes Tirol zusammen. Vorsitzender der Stiftung ist Univ.-Prof. Dr. Herwig van Staa, ehemaliger Landeshauptmann von Tirol.

​Quellen:
  • Land Tirol (Hrsg.): Gedächtnisstiftung – Stiftung zur Erinnerung an die Opfer für ein freies Tirol, https://www.tirol.gv.at/kultur/erinnerungskultur/gedaechtnisstiftung/
  • Tiroler Landtag – Informationen zu Univ.-Prof. Dr. Herwig van Staa, https://www.tiroler-landtag.gv.at/
  • Tiroler Landesgesetzblatt Nr. 34/1948 (Gründungsdokument der Stiftung)

Pater Franz Reinisch (1903–1942)

Franz Reinisch wurde am 1. Februar 1903 in Feldkirch (Vorarlberg) geboren und wuchs in Tirol und Südtirol auf. Nach dem Theologiestudium trat er 1928 der Pallottiner-Gemeinschaft bei und empfing 1929 die Priesterweihe. Er wirkte als Prediger und Jugendseelsorger, insbesondere im Umfeld der katholischen Erneuerungsbewegung Schönstatt.
Als überzeugter Christ und Pazifist verweigerte Pater Reinisch im Frühjahr 1942 den Fahneneid auf Adolf Hitler, da er diesen Eid mit seinem christlichen Gewissen unvereinbar sah. Er wurde deshalb verhaftet, vom Reichskriegsgericht wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ verurteilt und am 21. August 1942 im Strafgefängnis Brandenburg-Görden mit dem Fallbeil hingerichtet.
Franz Reinisch gilt heute als einziger katholischer Priester, der aus religiöser Überzeugung den Eid auf Hitler verweigerte und dafür den Tod in Kauf nahm. In der Schönstatt-Bewegung wird er als Glaubenszeuge verehrt, und sein Seligsprechungsverfahren ist eingeleitet.
Quellen:
  • Schönstatt-Bewegung Deutschland: www.schoenstatt.de
  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW): www.doew.at
  • Pallottiner-Orden Deutschland: www.pallottiner.org
  • Reinisch-Seligsprechungsprozess: www.pater-franz-reinisch.org
  • (siehe Blogbeitrag Franz Reinisch und Gedenkportal Franz Reinisch)
Einweihung und feierliche Eröffnung der ehemaligen Schneiderkapelle und des Franz-Reinisch Platzes am 29.6.2025 in Hall in Tirol. Fotos Privatarchiv E. Walder Hall in Tirol.

Der Franz-Reinisch-Platz – Ein Ort des Gedenkens und des Widerstands

Seit dem 1. Jänner 2023 trägt der Platz südlich der Pfarrkirche (ehemals Pfarrplatz) den Namen „Franz-Reinisch-Platz“. Damit wird der Tiroler Ordensmann geehrt, der in Hall das Franziskanergymnasium besuchte. Als Mitglied des Pallottinerordens verweigerte er 1942 aus Gewissensgründen den Fahneneid auf Hitler – ein Akt des Widerstands, für den er in Brandenburg an der Havel hingerichtet wurde.

Ein Mahnmal gegen das Vergessen

Die Schneiderkapelle und der Franz-Reinisch Platz wurden zu einem würdevollen Gedenkort für NS-Widerstand und 237 Verfolgte, Inhaftierte und Ermordete aus der Region. Ihre Namen sind auf einer Glastafel an der Fassade der ehemaligen Schneiderkapelle verewigt. Zugleich lädt der Platz als Ort der Stille, Besinnung und Erholung zum Verweilen ein.

Kunst und Zeichen des Widerstands

Im Zentrum des Platzes thront der überdimensionale Bronzekopf (87/105/103 cm) des Südtiroler Künstlers Luis Anvidalfarei – ein kraftvolles Symbol der Erinnerung. Grüne Oasen mit hohen Gräsern und Sitzgelegenheiten schaffen eine würdige Atmosphäre.

Die Kapelle als kultureller Gedächtnisort

Die revitalisierte Schneiderkapelle – nun unter dem Namen:
 „W I D E R S T A N D“ – 
wird jährlich Schauplatz von Gedenkveranstaltungen sein. Hier sollen Biografien und Aspekte des Widerstands lebendig gehalten werden. Das Eingangsportal mit der eindrucksvollen Aufschrift
​ „W I D E R S T A N D“ unterstreicht die Bedeutung dieses Ortes.
0 Comments



Leave a Reply.

    Autorin
    ​Elisabeth Walder
    ​BA MA MA

    Historikerin- Ethnologin 

    Archives

    Privatarchiv E. Walder Hall in Tirol

    June 2025

    Kategorie
    ​Zeitgeschichte

    All

    RSS Feed

Proudly powered by Weebly