"Remembering the Anti-Nazi Resistance and Victims of the Nazi Regime in Hall in Tirol"
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Dr. med. Erika Pallua (1912–1995): Ärztin, Katholikin, Widerstandskämpferin 



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Dr. med. Erika Pallua (1912–1995): Ärztin, Katholikin, Widerstandskämpferin

6/6/2025

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□□ Dr. med Erika Pallua
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Foto Dr. med. Erika Pallua (1945) in Gersthof. In: Privatarchiv Fam. Pallua Innsbruck.

Herkunft, Schulbildung und Studienweg von Erika Pallua

Erika Pallua wurde am 31. Mai 1912 in Schattwald, Tirol, geboren. Ihr Vater, Hans Pallua, stammte aus Colle, Santa Lucia (Buchenstein), und war Steueraufsichtsbeamter. Ihre Mutter Maria, geborene Krapfinger, stammte aus Kufstein. Erika wuchs in einer streng katholischen Familie auf, gemeinsam mit ihren Geschwistern Gertraud, später Musikpädagogin in Hall, und Franz Josef, Jurist und Zentralinspektor bei den Österreichischen Bundesbahnen.

Nach den frühen Jahren in Schattwald übersiedelte die Familie nach Hall in Tirol, wo Erika zwischen 1919 und 1924 die Volksschule besuchte. Es folgte der Besuch des städtischen Mädchen-Realgymnasiums in Innsbruck, das sie 1932 mit der Matura abschloss. Noch im selben Jahr begann sie ihr Medizinstudium an der Universität Innsbruck.
 
Bereits während ihrer Schulzeit war Erika in katholischen Jugendgruppen engagiert, unter anderem unter der geistlichen Leitung von Pater Mitzka. Während ihres Studiums gründete sie gemeinsam mit Gleichgesinnten die katholische Hochschulverbindung Finkenschaft. Diese wurde um 1940 vom NS-Regime verboten, doch Erika hielt den Kontakt zu anderen katholischen Verbindungen wie Austria-Innsbruck und Leopoldina-Innsbruck aufrecht – ein Akt zivilen Ungehorsams, der in dieser Zeit mit erheblichen persönlichen Risiken verbunden war.
 
Am 22. Juni 1938 wurde Erika Pallua zum Doctor medicinae promoviert. Sie absolvierte ihre Facharztausbildung für Innere Medizin im Krankenhaus Gersthof im 18. Wiener Gemeindebezirk und wurde 1948 zur Fachärztin ernannt. Ein Jahr später erhielt sie zusätzlich die Facharztanerkennung für Zahnheilkunde.

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Ausweis der österreichischen Widerstandsbewegung  Dr. med. Erika Pallua. In: Privatarchiv Fam. Pallua Innsbruck.

Widerstand gegen den Nationalsozialismus 

Zwischen 1938 und 1945 war Dr. Erika Pallua Teil einer katholisch geprägten Wiener Widerstandsgruppe rund um das Krankenhaus und Pfarre Gersthof. Sie pflegte enge Kontakte zu Persönlichkeiten wie Dr. Heinz Mayer, Jugendseelsorger der Pfarre Gersthof, der 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Erika setzte sich unerschrocken für ihn ein – unter anderem mit einem Gnadengesuch an Adolf Hitler persönlich. Dieses blieb zwar erfolglos, doch führte es zu mehreren Verhören durch die Gestapo, die sie glücklicherweise unbeschadet überstand.
 
Die enge Verbindung zu Heinz Mayer blieb auch über dessen Tod hinaus bestehen: Nach dessen Hinrichtung übergab man Erika den Leichnam. Gemeinsam mit ihrem Mitstreiter Dr. Fredl Stampach brachte sie diesen auf einem einfachen Leiterwagen zur Begräbnisstätte nach Döbling – ein letzter Akt der Würde und Menschlichkeit.

Zum Kreis der Widerstandsgruppe zählten neben Erika auch Dr. Fredl Stampach, Hilde Fiegl (Gattin von Leopold Figl), Barbara Fellinger (Ehefrau des Internisten Prof. Fellinger), die Internistin Dr. Martha Jörg, Willi Elmayer (Tanzschule Elmayer), Dipl.-Ing. Albert Hafner (Chef der Wagon-Li-Gesellschaft in Wien), Dipl.-Ing. Karl Schadn und Barbara Issakides (Pianisten). (Siehe Blogbeitrag Dr. Franz Josef Messner)

Nachkriegsjahre und soziales Engagement

Nach dem Krieg arbeitete Erika Pallua in der Gebietskrankenkasse Wien und im Zahnambulatorium in der Van-der-Nüll-Gasse, wo sie bis etwa 1970 tätig war. Parallel dazu engagierte sie sich bis zu ihrer Pensionierung in der Mütterberatung der Gemeinde Wien. Auch nach ihrer aktiven Berufstätigkeit pflegte sie enge Kontakte zu ihren früheren Weggefährten aus der Zeit des Widerstands – insbesondere zu Willi Elmayer, der ihr bis ins hohe Alter zu Geburtstagen und Feiertagen persönlich schrieb.
 
1973 übersiedelte Erika endgültig nach Hall in Tirol, wo sie bis zu ihrem Lebensende bei ihrer Mutter lebte. In den späten 1970er Jahren adoptierte sie ihre beiden Neffen Anton K. und Johannes D., die Söhne ihrer Schwester Gertraud. Auch damit unterstrich sie ihr lebenslanges Verantwortungsgefühl gegenüber ihrer Familie und ihrem Umfeld.

Vermächtnis

Dr. Erika Pallua war eine mutige, tiefgläubige Frau, die sich in einer Zeit größter Gefahr aktiv gegen das Unrecht stellte. Ihr Wirken im Widerstand und ihre Bemühungen um Menschlichkeit und Solidarität – in der NS-Zeit wie danach – zeugen von außergewöhnlichem Mut, sozialem Engagement und moralischer Standhaftigkeit. Ihre Geschichte ist ein wichtiges Zeugnis weiblicher Zivilcourage in der österreichischen Zeitgeschichte.
Fotos Dr. med. Erika Pallua. Sowie Grabstätte von Karl Mayr. In: Privatarchiv Pallua Innsbruck.

Johann Pallua (1881–1968) – Ein mutiger Gegner des NS-Regimes

Johann Pallua, Vater der Widerstandskämpferin Dr. med. Erika Pallua, war als bekannter Gegner der Nationalsozialisten in Hall in Tirol verhasst. Am 13. März 1938 entging er nur knapp der Verhaftung, als ihn SA-Männer abtransportieren wollten. Ein SA-Mann soll seinen Kameraden zugerufen haben: „Hans Pallua gehört nicht ins KZ Dachau – er hat nur Marienlieder gesungen und zu viel gebetet.“ Diese Worte retteten ihm vermutlich das Leben.
Seine Enkelin Erika Pallua engagierte sich später im Wiener Widerstand innerhalb der Gruppe Caldonazzi-Mayer-Messner. Die Familie bewahrt das Andenken an seinen mutigen Widerstand bis heute.
(Quelle: Familienerzählung Pallua)
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    Author
    Elisabeth Walder
    BA MA MA

    Historikerin-Ethnologin

    Archives

    „Die vorliegende Darstellung basiert auf den Erkenntnissen und Ausführungen, die im Artikel der Familie Pallua dargelegt sind.“

    Privat Archiv 
    Assistenzprofessor Priv.-Doz. MMag. Dr.rer.nat. Johannes Dominikus Pallua MSc PhD- Innsbruck

    Stadtarchiv Hall in 
    Tirol

    June 2025

    Kategorie 
    ​Zeitgeschichte

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