Dipl. Ing. Dr. Karl Gruber (1909–1995)

9/6/2025

Blog (EN) Dipl. Ing. Dr. Karl Gruber (1909-1995)

Foto Dipl. Ing. Dr. Karl Gruber. In: https://www.parlament.gv.at/person/530 (Zugriff: 6.9.2025)

Vollständiger Name:
Karl Gruber

Geboren:
3. Mai 1909 in Innsbruck, Tirol, Österreich-Ungarn

Gestorben:
1. Februar 1995 in Innsbruck, Tirol, Österreich († 85 Jahre alt)

Beruf:
Elektroingenieur, Diplomat, Politiker (ÖVP)

Rolle im Widerstand:
Führender Kopf der Tiroler Widerstandsbewegung

Bekannt als:
"Befreier von Innsbruck", Verhandler des Gruber-De Gasperi-Abkommens

Zusammenfassung seines Lebens und Wirkens:

Karl Gruber war ein österreichischer Ingenieur, Widerstandskämpfer, Politiker und Diplomat. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Befreiung Tirols und beim Wiederaufbau Österreichs nach 1945.

Widerstand: Als Ingenieur bei den Tiroler Elektrizitätswerken (TIWAG) konnte er viel reisen und ein weitreichendes Widerstandsnetzwerk aufbauen. Er war die zentrale Führungsfigur der Österreichische Freiheitsbewegung (O5) in Tirol.
Befreiung Innsbrucks: Gruber verhandelte am 3. Mai 1945 eigenmächtig und unter Lebensgefahr mit dem deutschen Stadtkommandanten von Innsbruck, Major Karl Pitzer, über die kampflose Übergabe der Stadt an die Alliierten. Dieser mutige Akt verhinderte die Zerstörung Innsbrucks und brachte ihm den Beinamen "Befreier von Innsbruck" ein.
Politiker: Nach dem Krieg wurde er erster Landeshauptmann von Tirol (1945–1946) in der Zweiten Republik.
Außenminister: Von 1945 bis 1953 war er österreichischer Außenminister. In dieser Funktion handelte er 1946 das bedeutende Gruber-De Gasperi-Abkommen aus, das die Rechte der deutschsprachigen Minderheit in Südtirol regelte und bis heute die Grundlage für die Südtirol-Politik bildet.
Diplomat: Nach seiner Zeit als Außenminister hatte er eine lange Karriere als Botschafter Österreichs, unter anderem in den USA (1954–1957), Spanien und der Türkei.

Im Gegensatz zu Dollfuß wird Karl Gruber über alle politischen Lager hinweg als Held des Widerstands und als einer der Architekten des modernen, demokratischen Österreich verehrt.

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Autorin
Elisabeth Walder
BA MA MA

Historikerin-Ethnologin

Archive
Primary Sources & Gruber's Own Writings:

Gruber, Karl: Ein politisches Leben: Österreichs Weg zwischen den Diktaturen. [A Political Life: Austria's Path Between Dictatorships]. Vienna: Verlag Fritz Molden, 1976.
Gruber, Karl: Zwischen Befreiung und Freiheit: Der Sonderfall Österreich. [Between Liberation and Freedom: The Special Case of Austria]. Vienna: Ullstein, 1953.

Steininger, Rolf: South Tyrol: A Minority Conflict of the Twentieth Century. New Brunswick: Transaction Publishers, 2003.

Bischof, Günter, and Anton Pelinka (eds.): Austrian Foreign Policy in Historical Context.Contemporary Austrian Studies, Vol. 14. New Brunswick, NJ: Transaction Publishers, 2006.

Gehler, Michael: Three Germanies: West Germany, East Germany and the Berlin Republic. London: Reaktion Books, 2011. (See sections on post-war Austria).
Archival Sources:
Tiroler Landesarchiv (Tyrol Regional Archive), Innsbruck: Holds personal papers, documents, and photographs related to Karl Gruber's early life, his role in the Tyrolean resistance, and his time as Governor. Österreichisches Staatsarchiv (Austrian State Archive), Vienna: The archive of the Federal Ministry for European and International Affairs contains the official records from Gruber's time as Foreign Minister. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) / Documentation Archive of the Austrian Resistance: Holds materials and testimonies related to the Austrian resistance movement (O5), which provide context for Gruber's activities.

Williams, Maurice. The Austrian Social Democratic Resistance of 1938-1945 and the Allies. In: Austrian History Yearbook, 1982, 13: pp. 109-123.

September 2025

Kategorie
Zeitgeschichte

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