"Commemorating the Anti-Nazi Resistance and Victims of the Nazi Regime in Hall in Tirol"
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Dietrich OPraem Dominikus (Josef Ferdinand)
(1871 – 1951)



Ein Leben für Glaube und Heimat: Pater Dominikus Dietrich im Widerstand

10/6/2025

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Blog (EN) Dietrich OPraem Dominikus (Josef Ferdinand) (1871 – 1951)
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Foto Dietrich OPraem. Dominiks. Online unter, {https://oecv.at/Biolex/Detail/12100697}, (Stand 5.10.2025)

Pater Dominikus Dietrich: Ein Wiltener Prämonstratenser im Widerstand gegen das NS-Regime

In den dunkelsten Jahren der österreichischen Geschichte gab es mutige Menschen, die ihrem Gewissen folgten und für ihre Überzeugungen einstanden. Einer von ihnen war Pater Dominikus Dietrich vom Stift Wilten, dessen Leben ein beeindruckendes Zeugnis von Standhaftigkeit und unerschütterlichem Glauben in der Zeit des Nationalsozialismus ist.

Vom Tiroler Jungen zum Stiftspriester

Geboren wurde er am 30. Dezember 1871 in Hall in Tirol als Josef Ferdinand Dietrich. Nach seiner Matura im Jahr 1889 trat er in das Prämonstratenser-Stift Wilten ein und erhielt bei seiner Profess den Ordensnamen Dominikus. Nach seinem Theologiestudium in Innsbruck wurde er 1894 zum Priester geweiht. Über sechs Jahrzehnte widmete er sich dem klösterlichen Leben und der Seelsorge, bis er 1930 das Amt des Stadtpfarrers von Wilten übernahm – eine Position, die er bis zu seinem Tod innehatte.

Konfrontation mit dem NS-Terror

Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 begann auch für die Klöster eine Zeit der Verfolgung. Pater Dominikus geriet schnell ins Visier der Machthaber. Ein erster Konflikt entzündete sich an einer kirchlichen Wandzeitung, auf der ein Evangeliumszitat zu lesen war. Der nationalsozialistische Gauleiter Franz Hofer interpretierte dies als direkten Angriff auf die NSDAP und verwarnte den unerschrockenen Pater.
Die Situation eskalierte am 26. August 1939, als das Stift Wilten von den Nationalsozialisten gewaltsam aufgehoben und beschlagnahmt wurde. Pater Dominikus wurde aus seiner klösterlichen Heimat vertrieben und musste in das alte Landesgerichtsgebäude in Innsbruck übersiedeln. Doch er gab nicht auf.

Der Brief an Hitler und die Folgen

In einem beispiellosen Akt des Mutes verfasste Pater Dominikus Dietrich einen Brief an die Privatkanzlei Adolf Hitlers. Um die strenge Zensur zu umgehen, ließ er ihn heimlich nach München schmuggeln, von wo aus er nach Berlin weitergeleitet wurde. In dem Schreiben bat er unter Verweis auf die 800-jährigen Verdienste des Klosters um die Aufhebung der Konfiskation.
Diese Bitte wurde ihm zum Verhängnis. Der Brief wurde an Gauleiter Hofer zurückgesandt, der sofort die Verhaftung des Paters anordnete. Der Vorwurf: Er habe „den Führer belogen“, da es einen angeblichen Kaufvertrag für das Kloster gegeben habe.

Haft und Schikanen

Vom 16. bis 24. September 1939 wurde Pater Dominikus im berüchtigten Gestapo-Gefängnis im Hotel Sonne in Innsbruck inhaftiert. Doch das war nur der Anfang seiner Leiden. Wegen des Abhaltens einer einfachen Rosenkranzprozession wurde er nur zwei Wochen später erneut festgenommen und diesmal für acht Tage in der eigenen, entweihten Stiftskirche eingesperrt, die nun als Möbellager diente.
Im Sommer 1940 folgte eine weitere Verhaftung wegen eines „Jugendaufrufes“. Nur seinem hohen Alter war es zu verdanken, dass er nicht in das Konzentrationslager Dachau deportiert wurde. Stattdessen erhielt er, vermittelt durch den mutigen Provikar Carl Lampert, einen „Gauverweis“ und wurde für ein halbes Jahr aus Tirol verbannt.
Seinen letzten großen Konflikt mit dem Regime gab es 1944. Nach einem schweren Bombenangriff am 13. Juni 1944, bei dem das Stift Wilten bis auf den Turm zerstört wurde, plante Hofer, auch diesen Turm niederreißen zu lassen. Pater Dominikus setzte sich vehement dagegen ein – und wurde dafür von der Gestapo für drei Monate inhaftiert und zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.

Das Vermächtnis eines Unbeugsamen

Trotz aller Drangsal kehrte Pater Dominikus Dietrich nach dem Krieg in die Ruinen des Klosters zurück und widmete sich bis zu seinem Tod am 26. Oktober 1951 dem Wiederaufbau und seiner Gemeinde.
Sein Andenken als mutiger Glaubenszeuge und unbeugsamer Verteidiger des Stiftes Wilten wird bis heute in Tirol hoch in Ehren. So erinnern der Pater-Dominikus-Dietrich-Saal im Leopoldenhaus und der Pater-Dominikus-Dietrich-Keller im Leuthaus in Wilten an das Vermächtnis dieses außergewöhnlichen Mannes, der sich von Terror und Willkür nie brechen ließ.
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    Autorin
    Elisabeth Walder
    ​BA MA MA

    female historian- female ethnologist 

    Archive

    DÖW: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands

    Tiroler Landesarchiv

    Archiv der Sternkorona Hall in Tirol

    Archiv der Sternkorona Innsbruck: Dr. Paul Torggler

    Archiv des Stiftes Wilten Innsbruck

    Foto Wappen der K.Ö.St. V. Sternkorona Hall in Tirol. Archiv der Sternkorona Dr. Paul Torggler Innsbruck.
     
    Foto Wappen AV Vindelicia. Privatarchiv Dr. Paul Torggler Innsbruck 

    ​Foto Dietrich OPraem. Dominiks. Online unter, {https://oecv.at/Biolex/Detail/12100697}, (Stand 29.9.2025)

    October 2025

    Kategorie
    ​Zeitgeschichte

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