"Remembering the Anti-Nazi Resistance and Victims of the Nazi Regime in Hall in Tirol"
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"Anton Demanega- ein Tiroler Fotograf im Widerstand"


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Anton Demanega – ein Fotograf im Widerstand (1910 - 1987)

3/30/2025

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Blog (EN) Anton Demanega
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Foto Anton Demanega (o. D.). In: Privatarchiv Architekt Dipl.-Ing. Herbert Demanega Innsbruck.

A. Demanega, Innsbruck  seine Signatur für fotografische Qualität

Anton Demanega wurde 1910 in Innsbruck geboren. Nach ersten beruflichen Stationen als Angestellter in einem Innsbrucker Verlag stieg er zum Leiter der Tiroler Landesfotostelle auf. Um dieser Position auch formal gerecht zu werden, absolvierte er im zweiten Bildungsweg alle erforderlichen Fachprüfungen zum Fotografen.
Bekannt wurde Demanega bereits früh durch sein vielbeachtetes Werk Das Buch der Stadt Innsbruck, das in vier Auflagen und drei Sprachen erschien. In seiner vielseitigen fotografischen Arbeit deckte er alle Gattungen ab – vom technischen Bild bis hin zur heimatkundlichen Darstellung. Doch seine besondere Stärke lag in der fotografischen Erfassung bildender Kunst.
Als langjähriger „Hoffotograf“ des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum entwickelte er einen unverwechselbaren Stil: das sachliche, präzise Kunstfoto – ohne romantisierende Effekte oder dramatisches Licht. Dieser nüchterne Zugang verlieh seinen Werken eine bleibende Authentizität und setzte sich bewusst von modischen Tendenzen ab. Auch wenn ihm dadurch manch kurzfristiger Ruhm verwehrt blieb, bewahrte er damit den dokumentarischen und künstlerischen Wert seiner Arbeit.
Seine Fotografien erschienen in Fachzeitschriften, Zeitungen und zahlreichen Publikationen, darunter bedeutende Sammelbände wie Maximilian in Tirol und Kunst in Tirol, der von ihm allein bebilderte Führer Von Augsburg bis Veronasowie das Krippenbuch: Uns leuchtet ein Stern.
Seine Signatur – A. Demanega, Innsbruck – steht bis heute für fotografische Qualität, Integrität und einen stillen Widerstand gegen jede Verfälschung des Kunstwerks durch das Medium.
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Foto Anton Demanega. In: Privatarchiv Architekt Demanega Innsbruck.

Widerstand in Hall in Tirol: Das Netzwerk um Dr. Viktor Schumacher und Anton Haller

Bereits im Jahr 1938 diente die Schusterwerkstatt von Anton Haller in der Agramgasse 8 in Hall in Tirol als unauffälliger Treffpunkt für regimekritische Bürgerinnen und Bürger. Da Schuhe von allen gebraucht oder repariert werden mussten, bot die Werkstatt eine ideale Tarnung, um sich unbemerkt über die politische Lage auszutauschen. Nur der engste Kreis um Dr. Viktor Schumacher und Anton Haller wusste, welche Personen konkret in die Aktivitäten eingebunden waren. Zu den ersten Teilnehmern dieser konspirativen Treffen gehörten auch jene, die später die Haller Widerstandsbewegung mitbegründeten. Um neue Mitglieder sicher zu identifizieren, wurde ein gemeinsames Erkennungszeichen vereinbart.
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Im März 1939 kehrten mehrere frühere Weggefährten aus einem Jahr Schutzhaft im Konzentrationslager Dachau zurück – darunter Dr. Ernst Verdross, Dr. Anton Klotz, Dr. Manfred Mumelter und Friedrich Corazza. Ihre Rückkehr markierte einen Wendepunkt: Mit neuem Mut und geistiger Klarheit brachten sie Ideen, Strategien und politischen Weitblick ein, um den Widerstand in Hall neu zu beleben. Gemeinsam arbeiteten sie an der langfristigen Vorbereitung eines Umsturzes.

Zwischen 1941 und 1945 entstand in Solbad Hall ein bemerkenswertes Netzwerk des Widerstands gegen das NS-Regime. Eine zentrale Rolle spielten dabei nicht nur der Schuhmachermeister Anton Haller (1907–1958), sondern vor allem der Arzt Dr. Viktor Schumacher. Über Jahre hinweg gelang es ihnen, ein Vertrauensnetz aus Gleichgesinnten aufzubauen – und trotz Überwachung und Repression aktiv zu bleiben.

Der Fotograf Anton Demanega wurde 1940 zur Wehrmacht eingezogen und diente in Frankreich und auf Sizilien. Nach einer Verwundung im Jahr 1944 kam er zur Behandlung in ein Lazarett in Tirol und wurde anschließend bis Kriegsende im April 1945 als Verwaltungskraft in Innsbruck eingesetzt. Weder er noch seine Angehörigen gehörten der NSDAP an; im Gegenteil – Demanega lehnte die Partei entschieden ab. Nach Kriegsende lebte er mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter in Gnadenwald Nr. 12, nachdem ihre Wohnung in der Mariahilf Straße in Innsbruck im Jahr 1944 durch Bomben zerstört worden war.

Die dramatischen letzten Tage des Widerstands: Anton Demanega im Einsatz

Am 2. Mai 1945 traf sich der engste Kreis der Haller Widerstandsbewegung in der Wohnung von Anton Haller, um den bewaffneten Aufstand gegen das NS-Regime vorzubereiten. Anwesend waren unter anderem Dr. Viktor Schumacher, Anton Demanega, Anton Dosch, Anton Walder sowie der amtierende Bürgermeister Ing. Walter Jud. Die Gruppe plante, die kampflose Übergabe der Stadt an die US-amerikanischen Truppen zu ermöglichen. Jud sollte mit weißer Fahne den Amerikanern entgegengehen. Unterstützung erhielt der Widerstand auch vom Solbad Haller Militärkommandanten Hauptmann Johann Baumgartner.

In der Nacht zum 3. Mai führten Anton Haller und Anton Walder in Innsbruck Gespräche mit dem Kampfstab der österreichischen Widerstandsbewegung unter Dr. Karl Gruber. Zurück in Hall wartete man vergeblich auf das vereinbarte Signal im Radio. Es kam zu weiteren Lagebesprechungen in Hallers Wohnung – erneut unter Beteiligung von Anton Demanega, der trotz Wehrdiensteinsatz und Verwundung seit seiner Rückkehr im Widerstand aktiv mitarbeitete.

Nach dem letzten Treffen begab sich Dr. Viktor Schumacher gemeinsam mit Anton Demanega in seine Praxis, um telefonisch Kontakt zur Innsbrucker Zentrale aufzunehmen. Dabei fielen die Worte: „Dann schlagen wir jetzt los“ – sie wurden von einer Postbediensteten mitgehört und an Gauleiter Franz Hofer verraten. Noch in derselben Nacht wurde Dr. Schumacher von der SS verhaftet.
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Die übrigen Mitglieder konnten dank einer Warnung durch Hauptmann Baumgartner rechtzeitig untertauchen. Anton Demanega fand in Hall Zuflucht. Die vorbereiteten Waffen wurden rasch versteckt, während Gestapo und SS bereits mit der Überwachung begannen.
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Foto: Anton Demanega (o.D.). In: Privatarchiv Architekt Demanega Innsbruck. 

Die Befreiung von Hall: Der Einsatz der Haller Widerstandsbewegung im Mai 1945

Am 3. Mai 1945 kehrten Dr. Viktor Schumacher, Anton Haller, Anton Demanega, Ehrenreich Thöni und Anton Walder nach Hall zurück. Die Kampfgruppen der Haller Widerstandsbewegung besetzten umgehend wichtige Gebäude, Wachen und strategische Punkte der Stadt, um Plünderungen und chaotische Zustände zu verhindern.
Noch am selben Abend wurde Dr. Viktor Schumacher von den Mitgliedern der Widerstandsbewegung zum Bürgermeister gewählt.
Am Vormittag des 4. Mai 1945 erfolgte im Rathaus die kampflose Übergabe der Stadt Hall an den Vertreter der amerikanischen Militärregierung, Arthur G. Weeks. Dieser historische Akt fand im Beisein von Dr. Ernst Verdross und Anton Haller statt. Zwei Tage später, am 6. Mai 1945, wurde Dr. Viktor Schumacher offiziell von der US-Militärregierung als Bürgermeister bestätigt.
Zu den führenden Persönlichkeiten der Haller Widerstandsbewegung gehörten Dr. Viktor Schumacher, Dr. Ernst Verdross, Anton Haller, Anton Demanega, Prof. Anton Dosch und Anton Walder. Auch Heinz Ehrenreich-Thöni, von dem kein Foto überliefert ist, spielte eine maßgebliche Rolle. Gemeinsam arbeiteten sie entschlossen auf den Zusammenbruch des NS-Regimes und die friedliche Übergabe der Stadt an die Alliierten hin.
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TLA: Akt Anton Demanega. In: Tiroler Landesarchiv.
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Zeitungsartikel aus der TT, Nr 224/1970: Anton Demanega 60. Geburtstag. In: Stadtarchiv Innsbruck.

Anton Demanega – Fotografische Zeugnisse des Tiroler Widerstands

Der Fotograf Anton Demanega hat mit seinen Bilddokumentationen einen bedeutenden Beitrag zur visuellen Geschichtsschreibung des Tiroler Widerstands gegen das NS-Regime geleistet. Sämtliche Fotografien in der Publikation Kampf um Tirol von Rudolf Mackowitz, die zentrale Ereignisse rund um die Befreiung Innsbrucks im Frühjahr 1945 darstellt, stammen aus seiner Hand. Demanegas Aufnahmen sind weit mehr als illustratives Begleitmaterial: Sie bieten eine visuelle Quelle von hoher zeitgeschichtlicher Relevanz, die es ermöglicht, die letzten Kriegstage und die Rolle des lokalen Widerstands differenziert zu rekonstruieren. Durch seine fotografische Arbeit wurde ein wesentlicher Teil der Tiroler Zeitgeschichte für nachkommende Generationen bewahrt.
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Publikation: Rudolf Mackowitz (Hrsg.):  Kampf um Tirol. Entscheidende Taten zur Befreiung Innsbrucks im Frühjahr 1945, Innsbruck 1945.
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    Autorin

    BA, MA, MA

    Historikern-Ethnologin

    Archive

    DÖW: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Hrsg.): Widerstand in Tirol 1934 - 1945. Eine Dokumentation (2). Wien/München 1984, S. 448-451. (f.) die Gruppe um Anton Haller).

    Tiroler Landesarchiv
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    Landesfotostelle Tirol



    Privatarchiv Architekt Dipl. Ing. Herbert Demanega Innsbruck

    Fotos o. D. Anton Demanega Innsbruck

    Privatarchiv Andreas Schumacher 


    Quelle: Bericht von Dr. Viktor Schumacher. Titel: 1945, ohne Ortsangabe und ohne Datum, S. 1 - 6. In: Privatarchiv Andreas Schumacher Hall in Tirol.
    (vermutlich 1955 verfasst)


    Publikation: Rudolf Mackowitz (Hrsg.):  Kampf um Tirol. Entscheidende Taten zur Befreiung Innsbrucks im Frühjahr 1945, Innsbruck 1945.

    March 2025

    Kategorie
    Zeitgeschichte

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